Final Destination
Ach ja, ein Film meiner Jugend. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft wir die Trilogie (damals gab es nur drei Teile) zu Schulzeiten geschaut haben. Teil 1 war nie mein Favorit, aber immer für kurzweilige und schadenfreudige Unterhaltung gut. Auf filmische Qualität wurde damals kaum geachtet, die Hauptsache war, dass die Todesszenen möglichst abgefahren aussahen.
Heute, mit einigen Jahren Abstand seit der letzten Sichtung, fallen natürlich einige Mängel in den Dialogen sowie der Story (speziell die Handlungsweise und Motivation der Charaktere) auf. Hier werden nun mal viele Klischees bedient. Ein Stück weit trägt genau das aber auch zur wunderbaren 90er-Nostalgie bei, die den Film und auch seinen Nachfolger umweht, auch wenn Final Destination aus dem Jahr 2000 stammt. Als seichte Slasher-Unterhaltung für einen faulen Samstagabend mit Mikrowellen-Popcorn und Cola aus Großflaschen eignet sich FD1 auch heute immer noch gut.
Final Destination 2
War immer mein liebster Teil der Reihe, weil die Geschichte aus dem Vorgänger sinnvoll fortgesetzt und erweitert wird. Mit der Übernahme der alten Hauptfigur Clear Rivers, deren Darstellerin Ali Larter sich im Vergleich zu FD1 immens gesteigert hatte, passt der Film recht geschickt die Perspektive seiner Figuren an die der Zuschauer an. Außerdem fällt die junge A.J. Cook positiv auf.
Das Highlight des Films sind aber natürlich die fantasievollen und absurden Todesszenen. Was da mit Fahrstühlen, Baumstämmen oder Glasscheiben geschieht ist einfach ist zum Teil einfach zum Schießen. Macht immer noch Spaß und sollte man mal gesehen haben.
Final Destination 3
Teil 3 startet leider erst mal mit einem dicken Logikfehler:
in der Vision der Typ mit der Kamera löst die Katastrophe dadurch aus, dass er die Kamera fallen lässt und sie sich auf der Schiene verfängt. Nach der Panikattacke der Hauptfigur Wendy steigt er jedoch mit den anderen aus der Bahn aus, das Unglück dürfte also gar nicht geschehen. Man möge mich korrigieren.
Darstellerisch ist FD3 vielleicht sogar ein Stückchen hochwertiger als sein Vorgänger, wobei wir uns hier natürlich immer noch in relativ trashigen Gefilden befinden. Keine der Figuren kommt über ein gängiges Slasher-Klischee hinaus, wobei jetzt diese Klischees immerhin komplett ausgefüllt werden. Die Dynamik des Goth-Pärchens Erin und Ian ist interessant, die beiden hätten gerne mehr Screentime bekommen dürfen. Insgesamt noch gut (für FD-Verhältnisse), ein bisschen Nostalgie meinerseits verklärt aber mit Sicherheit meine heutige Sicht auf den Film.
Final Destination 4
Imo der Tiefpunkt der Serie. Final Destination 4 lässt jegliche 90er-Slasher-Atmosphäre missen (ist ja auch von 2009) und stürzt sich kopfüber in die Trash-Ecke. Stumpfe Charaktere verhalten sich wie Arschlöcher und werden zermatscht, zerfetzt oder eingesaugt, ohne dass sich bei den Todesszenen Mühe gegeben wurde. Während die "Unfälle" in den früheren Filmen meist noch halbwegs glaubwürdig waren (Wind oder Verschleiß spielten öfter eine Rolle), so geschehen jetzt vieles Dinge einfach von Geisterhand. Das nimmt der Figur des Todes das Bedrohliche, da er vorher nicht wirklich ein eigenständiger Charakter, sondern mehr eine Art Aura war. Muss man nicht sehen, vor allem nicht wie ich damals im Kino.
Final Destination 5
Die coole Idee des Films will ich jetzt nicht spoilern, sie hat mich aber positiv überrascht. Schauspielerisch ist hier auch nicht allzu viel los, trotzdem macht der Film deutlich mehr Spaß als sein Vorgänger. Die Effekte sind zwar mau, dafür unterhalten die Todesszenen wieder ganz gut. Netter Abschluss.
Ex_Machina
Ich habe mir Ex_Machina erst mal auf deutsch angesehen, da ich keine Lust auf englisches Techno-Babble hatte. Im Nachhinein hätte ich mir das sparen können, denn Ex_Machina verzichtet dankenswerterweise auf ausschweifendes Technik-Gewichse. Gezeigt wird ein unheimlich dichtes und spannendes Kammerspiel starker, durchdachter Charaktere, die letztlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Eigentlich steckt gar nicht mal viel Handlung drin, das ist aber auch nicht nötig. Viel mehr werden zwar bekannte, aber deswegen nicht uninteressante Fragen zum Thema KI gestellt: ab wann ist man ein Mensch? Was bedeutet es ein Mensch zu sein? Wie reagieren Menschen auf eine KI? Diese Fragen können spannend sein, aber auch ernüchternd, bedrohlich, demaskierend.
Möchte man Alex Garlands Skript kritisieren, dann kann man bemängeln, dass zu wenig auf Genderfragen, Sexualität und deren Wirkung eingegangen wird. Ich hätte das auch gerne gesehen, das ist aber Jammern auf ganz hohem Niveau. Von technischer Seite gibt's absolut nichts zu meckern, hier sieht alles top aus und auch der Soundtrack ist stimmig eingepflegt. Unbedingt anschauen!
Die Unfassbaren
Da ja der zweite Teil ansteht, habe ich letzthin relativ spontan Die Unfassbaren angemacht. Da ich langsam schreibmüde werde, nur ganz kurz: gut gespielt, schön geschnitten und produziert, vielleicht ein bisschen größenwahnsinnig. Hat mir als Heist-Movie sehr gut gefallen, der Twist kam für mich überraschend, wenn auch etwas "hoppla-hopp". Freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.