Beiträge von Klekcspomon_Oxofrmbl

    Zum Thema Knochenmarkspende: das läuft inzwischen sehr sanft ab, hat @Silbersperber ja schon gesagt. Die Seite der DKMS informiert da auch sehr ausführlich, einfach mal draufschauen und registrieren lassen ;) ich wurde bisher einmal um eine genauere Typisierung gebeten, das lief dann per Blutabnahme, was für mich persönlich ja mindetens genauso schlimm ist, wie 'ne monströse Nadel in der Leistengegend, aber naja. Hat aber auch zu nichts Weiterem geführt.


    Beim Thema Inzest hat Robin sich getäuscht. In Deutschland ist es nämlich nur verboten, dass sich Menschen "in gerader Linie - also Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, und deren Kinder, Enkel, Urenkel – sowie [...] Voll- und Halbgeschwister" (Quelle: Wiki) miteinander paaren. Cousins und Cousinen dürfen sogar heiraten (außer gleichgeschlechtlich, aber das ist eine andere Baustelle).


    Einige Leute sprechen bei sexuellem Interesse unter Verwandten von genetischer sexueller Anziehungskraft. Sie kann beispielsweise bei Geschwistern, die getrennt voneinander aufgewachsen sind und sich erst im Erwachsenenalter kennenlernen, auftreten. Als Gründe werden die Verbundenheit sowie ein Gefühl der Sicherheit und Intimität auf Grund der Verwandtschaft genannt. Bei diesen Menschen fehlt der sog. Westermarck-Effekt: der Effekt, dass Menschen, die eng zusammen aufwachsen für einander sexuell desensibilisiert werden. Diesen Effekt kann ich übrigens aus erster Hand bezeugen. Meine Eltern trennten sich noch bevor ich in den Kindergarten kam, ich war so zwei oder drei. Meine Mutter zog dann mit mir in die Wohnung einer Freundin, deren Tochter ein halbes Jahr jünger ist als ich. So lebten wir (später in einer größeren Wohnung) bis ich ca. sechs war. Heute sind wir beide 27 und obwohl ich weiß, dass ich die Tochter attraktiv finde, ist die Vorstellung einer sexuellen Beziehung mit ihr für mich total absurd, dabei haben wir heute nur noch über den obligatorischen jährlichen Geburtstagsgruß via Facebook Kontakt.


    Übrigens gibt es aktuell einige Stimmen (etwa die des Deutschen Ethikrates) dafür, zumindest den Paragraphen über Geschwisterinzest abzuschaffen, da eben wie im Podcast auch erwähnt, prinzipiell niemand zu Schaden kommt, wenn zwei Volljährige, die zufällig miteinander blutsverwandt sind, einvernehmlichen Sex miteinander haben. Der Paragraph über Sex zwischen Eltern mit minderjährigen Kindern bliebe davon auch unberührt. Die Argumentation dabei ist, dass das Recht der sexuellen Selbstbestimmung schwerer wiegt als das "abstrakte Schutzgut Familie".
    Was die "Gefahr" behinderter Kinder angeht ist die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik ziemlich eindeutig. Ich zitiere hier mal wieder Wiki, da ich keine Lust mehr hab, zu paraprasieren:
    "Als Reaktion auf das Urteil hat die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die Argumentation des Bundesverfassungsgerichtes vom Standpunkt der Humangenetik aus kritisiert wird.[43] Eugenik bedeute „nach international übereinstimmendem Verständnis das dirigistische Bestreben nach einer – wie auch immer definierten – ‚Verbesserung‘ des kollektiven Erbgutbestandes einer Population.“ Nicht nur, dass Inzestverbindungen von Geschwistern ohnehin keinen nennenswerten Einfluss auf den Genpool einer Population haben; die (durchaus vorhandene) höhere Gefahr, dass Kinder aus solchen Beziehungen an rezessiv vererbten Krankheiten erkranken könnten, rechtfertige keinen juristischen Eingriff in die „reproduktive Freiheit“ eines Paares. Die Gefahr solcher Krankheiten (z. B.: Mukoviszidoseoder Spinale Muskelatrophie) bestehe selbstverständlich auch für Kinder nichtblutsverwandter Paare. Falls eine solche Erkrankung bereits bei einem Kind vorhanden ist, haben dessen Geschwister ein Risiko von 25 %, ebenfalls die Erbkrankheit zu bekommen. Bei manchen Krankheiten liegt dieses Risiko noch wesentlich höher. Eine Gesetzgebung aber, die in solchen Fällen einem Paar weiteren Geschlechtsverkehr verbietet, würde auf umfassende gesellschaftliche Ablehnung stoßen, und das Recht darauf, die mit einem Kinderwunsch verbundene Risikobewertung selbst vorzunehmen, zählt zum Kernbestand des Persönlichkeitsrechts."


    Ich persönlich sehe das genauso, würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sexuelle Kontakte zwischen (Groß-)Eltern und volljährigen Kindern entkriminalisieren. Mir ist aber bewusst, dass es da schnell gefährlich werden kann, Stichwort Grooming. Idealerweise würde der Staat da natürlich viel früher einschreiten, aber das klappt ja bisher auch eher so semi.

    Attack on Titan 1
    Was. Zum. F*ck? Schaut ihn euch nicht an. Wirklich.


    Aber von vorne. Da meine Feundin praktischerweise Tickets gewonnen hatte, hat mich das Ganze immerhin nur zwei Stunden meines Lebens gekostet, Werbung migerechnet. Gefühlt die Hälfte des Filmes dachte ich noch, dass das als reine TV- oder Direct-to-DVD-Produktion eigentlich gar nicht mal so übel wäre. Doch als die ersten Kanonenschüsse fallen und ich nichts als Babyfürze höre, machen sich Sorgen breit (zurecht, wie sich herausstellte. Das war auch noch lange nicht die Hälfte des Films, er kam mir nur unendlich lang vor.)
    Mich stören Änderungen der Geschichte im Vergleich zur Vorlage grundsätzlich erstmal nicht, solange es einen nachvollziehbaren Grund dafür gibt und der Film als solcher - unabhängig vom Quellmaterial funktioniert. Deshalb will ich auf die Dinge, die für die Realverfilmung anders gemacht wurden auch nicht weiter eingehen. Es sei nur gesagt, dass die komplette Tiefe der Beziehung verschiedener Charaktere zueinander einfach fehlt bzw. extrem zusammengeschrumpft wurde (oder emotional wichtige Figuren schlicht fehlen). Überhaupt passiert emotional rein gar nichts. Das liegt zum Einen an der eben belanglosen Geschichte, zum Anderen aber auch am zu leisen Bla-Soundtrack, den (deutschen) Dialogen auf Comic-Strip-Niveau, vorgetragen von größtenteils einfach schlechten Sprechern (einsame Ausnahme: Sebastian Fitzner als Armin Arlert, bekannt als Ciel Phantomhive aus Black Butler), den schnarchigen Effekten (die 3D-Manöver! Die verschiedenen Ebenen, auf denen sich Menschen und Titanen befinden!) und dem unterirdischen Sounddesign. Außerdem bleibt die Welt von AoT einfach nichtssagend und leer, da keine Gesetzmäßigkeiten etabliert werden, keine starken Charaktere vorkommen keine Atmosphäre zwischen diesen herrscht. Die miserable Truppenmoral wird z.B. quasi gar nicht behandelt, die Motivation, Soldat zu werden nur angekratzt. Dazu kommen so nichtssagende Nebenfiguren, dass mir gar nicht aufgefallen ist, dass scheinbar eine Hand voll neue für den Film geschrieben wurden. Einzig Sasha ist als Dauerfresssack ganz nett.
    Es folgen einzelne Spoiler.



    Der Schlusssong ist ein ca. einminütiger Loop mit dem Text "I'm gonna be the anti-hero". Wie subtil.
    Es gibt literally keinen Titel. Kein Intro, kein Schriftzug, nix.

    Die erste Nacht in meiner ersten Wohnung habe ich bibbernd und von der kratzigen Decke aus meinem Ausziehsofa durchdrehend an die voll aufgedrehte Heizung gepresst verbracht. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nur sehr wenig aus meinem Zimmer bei den Eltern mitgenommen und schlicht und einfach nicht an Bettzeug gedacht.


    Das war nicht die einzige Lektion, die ich lernen musste. Wer hätte gedacht, dass man beim Einkaufen auch an den Sonntag denken muss? Oder dass Stromnachzahlungen verdammt hoch sein können (und dass der Stromanbieter das auch wirklich ernst meint, vor allem, wenn die die Abschaltung androhen)? Dass man den Lärm aus der Wohnung im restlichen Haus hört, musste ich durch einen sehr wütenden Zettel an der Tür lernen. Was als ein paar Bier mit einem Kumpel ein mal die Woche angefangen hatte, hatte sich zu regelmäßigen Partys mit einem guten Dutzend laut gröhlender Affen inklusive Akustikgitarre entwickelt.


    Semi-optimal war auch der Umzug danach in meine erste WG. Nachdem ich das Zimmer für genau 30 Sekunden begutachten konnte (natürlich habe ich mir den Jahrhundertsturm über Erlangen zur Besichtigung ausgesucht), damit ich noch irgendwie heimkam, habe ich also ein paar Wochen später meine gesamten Besitztümer in den Pferdehänger meines Onkels gestopft und bin mit meinem Dad in einen geliehenen, viel zu schwachen Kleinwagen gestiegen, um im tiefsten Winter loszufahren - in den falschen Ort. Jap, die Käffer um Erlangen hatte ich damals noch nicht so drauf und wir sind erst mal ein ganzes Stück falsch gefahren. Mein Dad war begeistert.

    Neben Hooked Fm, den Rastherren, Auf ein Bier und manchmal Stay Forever habe ich endlich Serial fast durchgehört. Jetzt weiß ich, wo Making a Murderer herkommt...
    Auf jeden Falls spannend und interessant, auch die zweite Staffel.

    iTunes
    Habe endlich mal die 5-Sterne-Bewertungen für Hooked, Ratsherren und Auf ein Bier abgegeben und, meine Fresse, ist iTunes userunfreundlich. Gerade, dass ich nicht noch die Sozialversicherungsnummern meiner zukünftigen Kinder angeben musste. Mal ganz davon abgesehen, dass das Programm selbst unendlich langsam läuft (liegt aber wohl an meinem Laptop). Und das alles für drei Mausklicks...

    Habe in letzter Zeit ein paar Dokus gesehen:


    Jesus Camp
    Von @Nexochrom empfohlen. Gezeigt wird eine von besorgniserregender Empathielosigkeit geprägte Subkultur, die vor allem auf die Indoktrinierung ihrer eigenen Kinder ausgelegt ist. Das Programm der fundamentalen Christen ist ja inzwischen ein alter Hut: Kreationismus, Nationalismus, Islamophobie. Viel interessanter finde ich da die Motivation. Im Interview mit den Filmmachern erklärt eine Camp-Aufseherin der sog. "Charismatischen Bewegung", alle Muslime würden ihre Kinder zu Selbstmordattentätern heranziehen. Diese Selbstaufgabe sollen auch christliche Kinder verinnerlichen, weil - wir haben Recht. Das Problem mit "den Muslimen" sind also gar nicht die Gewaltbereitschaft, die Intoleranz oder der Dogmtismus, sondern dass sie einfach an den falschen Gott glauben.
    Bestürzend ist auch die scheinbare Effektivität der Methodik. Durch das aggressive Auftreten der Redner und die martialische Rhetorik in den Kindergottesdiensten (Kinder werden unter anderem als Heuchler beleidigt, es herrscht eine sehr aufgeladene, bedrohliche Atmosphäre, ihnen wird abverlangt, ihr Leben für Jesus geben zu wollen), offenbaren die interviewten Kinder eine beängstigende Kompromisslosigeit. Deutlich wird das vor allem durch die Vehemnz und Aggression mit der ein befragtes Mädchen deutlich macht, wie sehr auf sie auf "die Anderen", also die Nichtgläubigen, scheißt (natürlich mit anderen Worten), weil sie ja in den Himmel kommt.
    Übrigens ist der Film zehn Jahre alt, die gezeigten verblendeten Kids sind heute also in ihren Zwanzigern...


    Noch ein paar random Gedanken und Zitate, die ich mir während des Schauens notiert habe:
    - "Harry Potter woulda been put to death!" - "Amen!"
    - Ist der Herr der Ringe auf dem Küchentisch der einen Familie überhaupt erlaubt?
    - christlicher Techno, bei dem definitiv H.P. Baxxter singt
    - Dieser Moment, wenn der Teufel deine PowerPoint-Präsentation crasht. Ja, dagegen wird vorher gebetet.
    - Das Jesus Camp wird in DEVIL'S Lake aufgeschlagen. Fand ich gut.
    - heiliges Wasser aus der Nestlé-Plasteflasche
    - Vor dem Schlafen sollen die Kinder lieber über Gott reden, anstatt sich Geistergeschichten zu erzählen.
    - Während Hexerei und Heidentum verteufelt werden (s. Harry Potter und Geistergeschichten) werden brain molds für Halloween im Gottesdienst verwendet.
    - Im Namen Jesu wird eine billige Porzellantasse und damit die Kraft Satans zerschlagen (*insert wat?-meme*).
    - Die Kinder wirken erstaunlich eloquent, solange sie die eingetrichterten Formeln aufsagen. Abseits davon kommen sie sehr schnell ins Stocken.


    Ein Hells Angel unter Brüdern
    Gezeigt wird vor allem Lutz Schellhorn, der President des Stuttgart-Chapters der Hell's Angels. Die Kritik lobt den Einblick in das Leben der Biker, kritisiert aber die fehlende Distanz zum Protagonisten. Zumindest letzteres kann ich nachvollziehen, denn oft wird eben nicht hinterfragt oder nachgebohrt. Insgesamt ist es aber schlicht, das Wenige, das der Dokumentarfilm zur Berichterstattung über den MC beträgt, das mich etwas ratlos zurücklässt. Einerseits ist es erfrischend, nicht die üblichen sensationsheischenden Headlines geboten zu bekommen; andererseits erfährt man einfach nicht viel und bekommt wenige Antworten. Das ist mit Sicherheit auch der nur scheinbaren Offenheit der Interviewten Mitglieder geschuldet bzw. der Schwammigkeit deren Aussagen. Trotzdem muss man sich dann auch nach dem Sinn eines solchen Films fragen.
    Eines hat mir Ein Hells Angel unter Brüdern dann aber doch deutlich gemacht: die Hellsten sind das nicht. Gerade die Aussagen von Schellmanns Sohn sind an Dumpfheit nicht zu übertreffen. Ich jedenfalls wurde in meinem Vorurteil, dass sich da vor allem Männer treffen, die hart sein wollen und deswegen immer verkniffen dreinschauen (müssen), bestätigt. Die Diskrepanz zwischen propagiertem Outlaw-Leben und gelebtem Spießbürgertum scheint höchsten ein paar Altrockern aufzufallen. Die Jungen stehen mit stolzem Blick und trüben Augen abends vor der Bar, um vermeintliche Feinde fernzuhalten, während drinnen gesoffen wird.
    Ach ja, interessant waren auch Schellhorns Aussagen zu einem wegen schwerer Vergewaltigung verurteilten Clubmitglied (leider wird nicht ganz klar, ob der Typ Mitgled in Stuttgart oder woanders ist, ich vermute jedoch Stuttgart). Bezeichnete Schellhorn Vergewaltigung zu einem früheren Zeitpunkt im Film noch als "unterste Schublade", wird das eingeknastete Mitglied auch weiterhin besucht und unterstützt und ist vor allem nicht aus dem Club geflogen. Auf die Frage nach einer Begründung schwafelt Schellhorn etwas von eigenen Beweisen, nach denen man die Situation unabhängig von Gericht und Gesellschaft bewerte. Was für Beweise das sind? Naja, man kennt sich eben schon lange und wenn jemand aus seinem Club lügt, ja dann merkt der Lutz das. Mit der betroffenen Frau reden? Nö. Arschloch.


    GTFO
    Über Seximus in der Gaming-Szene wurde schon viel gesagt und ehrlich gesagt will ich auch gar nicht so viel dazu schreiben. Das Thema macht mich einfach unendlich wütend, verständnislos und frustriert.
    Entstanden quasi direkt vor der ganzen Gamergate-Kacke wird dann auch nur kurz auf diese verwiesen. Im Mittelpunkt stehen diverse Frauen aus der Szene - Programmiererinnen, Writerinnen, kompetitive Spielerinnen - welche über ihre Erlebnisse mit Sexismus durch männliche Spieler und andere Spacken im Internet befragt werden. Einmal mehr zeichnet sich ein Bild von unreifen, empathielosen und strunzdummen Arschgeigen, deren diffuse Angst von absurden Verschwörungen gegen ihr patriarchal geprägtes Weltbild sie zu absolut verachtenswerten Taten treibt.
    Wer sich mit Gamergate beschäftigt hat, wird nichts wirklich Neues über die Vorgehensweise der Leute auf 4chan o.ä. erfahren, die einzelnen Belege der offensichtlich abgesprochenen Hasskampagnen gegen die porträtierten Frauen fand ich aber sehr interessant.
    Gut, macht aber derbe schlechte Laune.


    The Propagande Game
    Ein Film über Nordkorea und die Wahrnehmung von Propaganda aus und über den Staat. Über Nordkorea selbst erfährt man denn auch weniger Neues, vorausgesetzt man hat sich schon mal ein wenig damit befasst. Das macht die Lebenssituation der Bevölkerung natürlich nicht weniger tragisch, öffnet aber behutsam den Blick für neue Perspektiven. Dabei fällt auf, dass große Teile der nordkoreanischen Kritk an den USA durchaus legitim sind (abgesehen natürlich von dem üblichen Geseiere über Invasionspläne der Obama-Regierung). Gerade zum Schluss wird die Motivation der USA, aber auch Chinas und Südkoreas erklärt, das Regime eben nicht zu stürzen, sondern die Diktatur am Leben zu erhalten. Einen Einfluss darauf hat freilich nur China. Zumindest ist das das Szenario, das die interviewten Experten nahelegen.
    Wie immer ist natürlich kein ungefilterter Diskurs mit der Bevölkerung möglich; es bestätigt sich aber trotzdem der Eindruck, dass Indoktrinierung von Kindesbeinen an sowie massive Einschüchterung sehr effektiv sind, wenn man seine Bevölkerung auf Linie bringen will. Geliefert wird die übliche Ausländer-Tour zu ausgewählten Orten. Rund um die Uhr dabei sind natürlich auch staatliche Guides, die dann durch U-Bahn-Stationen, Supermärkte und Fake-Kirchen führen, während die interviewten Bürger, Militärs und Regierungsmitglieder bekräftigen, wie toll das Leben doch sei.
    Besonders abstoßend ist Alejandro Cao de Benós, durch den der Dreh überhaupt möglich wurde. De Benós ist gebürtiger Spanier, ist aber nach Nordkorea ausgewandert und fungiert als Vermittler zwischen westlichen Journalisten und dem Regime. Zumindest stellt er sich selbst so dar. Laut seinem EIntrag in der englischsprachigen Wikipedia ist er aber weder offzieller Regierungmitarbeiter, noch vollwertiger nordkoreanischer Staatsbürger. Hauptsäschlich bietet er wohl Guided Tours für westliche Journalisten an. Über seine Motivation kann man nur rätseln. Im Film wird nahegelegt, dass schlicht viel Geld den Besitzer wechselt. Die Aggressivität, mit der er in Interviews gegen den Westen, vor allem Amerika, wettert, wirkt aber nicht gespielt und generell scheint er sich inmitten der Propaganda und als Teil derer sehr wohl zu fühlen. Zumindest seine Selbstherrlich- und -gerechtigkeit sind echt.
    Die interessanteste Frage, die der FIlm stellt, ist die nach dem Geld für die gezeigten Hochhäuser, Vergnügungsparks, Denkmäler und Universitäten. So antwortet de Benós auch, woher die HP-Computer für eine Universität stammten, sei ein Geheimnis. Die Handelsblockaden gegen Nordkorea seien nutzlos. Leider erfährt man nicht mehr darüber, aber es stimmt: irgendwo muss der Kram herkommen und irgendwer muss dafür bezahlen.

    Sie kommt aus Altenburg. Die genauen Bezeichungen der einzelnen Dialekte aus der Gegend kenne ich leider nicht ;) mir ist aber aufgefallen, dass dort auch einige Leute "Servus" sagen, was ich bisher für eine streng bayerische/fränkische/österreichische Sache hielt.


    In meinem Kopf hört sich die Fränkisch-sächsiche Mixtur tatsächlich einigermaßen furchtbar an :D :P

    das leicht gerollte "R"

    Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich deinen Post ab da mit dem klischeehaftesten Russisch-Akzent, den man sich nur vorstellen kann in meinem Kopf gehört habe hkdLol

    Dass an Schulen Hochdeutsch (bzw. Standarddeutsch) unterrichtet werden sollte, ist sowieso klar, alleine schon, weil Dialekt nicht geschrieben wird (oder zumindest nicht geschrieben werden sollte).

    Aus welchem Grund sollte Dialekt nicht geschrieben werden?

    Ich finde, man sollte zumindest in der Lage sein, Hochdeutsch einigermaßen zu beherrschen, wenn es die Situation erordert (etwa im Beruflichen, bei einer Präsi an der Uni o.ä.). Trotzdem fände ich einen Dialekt-Unterrricht (Herkunft, Aussprache ect.) auch in der Grundschule, verstärkt aber in den mittleren bis höheren Klassen sinnvoll. So würde tatsächlich Kultur vermittelt und gleichzeitig auf ein eventuelles Studium in der Richtung vorbereitet. Wenn ich Dialekt dagegen lese, sträubt sich mir auch alles. Zum Glück schreibt ier niemand mittelfränkisch, das gäbe böse Flashbacks in meine Jugend, in der man - auch ich - in meinem Freundeskreis SMS und Einträge in sozialen Medien grundsätzlich im tiefsten Dialekt geschrieben hat. :S


    Nun zu mir. Ich lebe in Erlangen und bin auch in Mittelfranken geboren, weshalb man zumindest an vielen Kleinigkeiten meine Herkunft heraushört (z.B. "ned" statt "nicht"). Trotz geographischer Nähe zu Nürnberg ("Nemberch") unterscheidet sich der typische nürnberger Dialekt doch noch mal deutlich von meinem. "Allmächd" bzw. "Allmächdnaa" hört man hier beispielsweise eher selten. Allerdings ist Erlangen als Studentenstadt generell recht hochdeutsch, während in Nürnberg trotz ähnlich vieler Studenten viel mehr Dialekt gesprochen wird. Zumindest empfinde ich persönlich das so, man möge mich gerne orrigieren. Es kann durchaus sein, dass ich Nürnberg vor allem von den zig stattfindenden Volksfesten kenne, auf denen mehr Dialekt gesprochen wird, als etwa im erlanger Uni-Alltag. (Fun fact: obwohl hier in Erlangen selten "Nemberch" für Nürnberg gesagt wird, ist "der Berch" (die Bergkirchweih) ein feststehender Begriff.)
    Ich würde behaupten, dass ich bis auf die erwähnten Kleinigkeiten durchaus hochdeutsch spreche, habe aber auch die Angewohnheit, den Dialekt in meinem Umfeld zu assimilieren. Das äußert sich durch verstärktes Mittelfränkisch, wenn ich Leute aus meinem alten Dorf treffe, aber auch durch einen starken schwäbischen Einschlag, wenn ich Bekannte oder Verwandschaft (und davon habe ich dort eine Menge) aus dem "Ries" (Landkreis Donau-Ries), also die Ecke Nördlingen, Donauwörth, Wassertrüdingen, Dinkelsbühl, Ansbach treffe. Falls sich jemand in der Gegend auskennt: nicht alle genannten Ortschaften sind Teil des Landkreises, sind aber vom Dialekt sehr ähnlich. Jedenfalls adaptiere ich aber auch recht schnell berliner Dialekt und in kleinen Dosen sogar das Thüringische (Thüringerische?), wenn wir die Verwandschaft meiner Freundin besuchen.
    Stichwort thüringisch: ich nehme den Dialekt immer als "sanftere" Version des Sächsischen wahr (ortsansässige Lokalpatrioten mögen mir vergeben) und mag die beiden vom reinen Klang her auch nicht sonderlich. Und ja, gerade in den letzten zwei Jahren hat sich in den Medien das Bild des "osselnten" AfD-Wählers etabliert (von den erwähnten Reality-TV-Formaten halte ich mich inzwischen fern) und ich kann nicht hunder prozentig ausschließen, dass meine Abneigung gegen den Klang auch davon beeinflusst ist (es ist auch nicht gerade hilfreich, dass der Großteil der dort von uns Besuchten in genau diese Kategorie fällt... hkdFacepalm ). Trotzdem schließe ich vom Dialekt bzw. dessen Ausprägung natürlich nicht auf die Persönlichkeit meines Gegenübers. Und außerdem stehe ich auch nicht besonders auf hessischen Dialekt und der ist soweit ich weiß nicht mit dem Stigma des Assis behaftet. Von daher denke ich, dass meine Sym- und Antipathien eher akustisch ästhetischer Natur sind.


    Übrigens habe ich von einigen Jahren mal ene kleine Reportage (oder Galieo) gesehen, in der nicht Deutschsprachigen verschiedene deutsche Dialekte vorgepielt wurden und sie dann bewerten sollten, welche am angenehmsten klingen. Sächsich war ganz oben mit dabei, eventuell sogar auf Platz 1, da die häufigen Umlaute als ansprechend und exotisch empfunden wurden.



    Ach ja, eine Sache stört mich dann doch an Dialekten: wenn die Grammatik verballhornt wird. Ein mittelfränkisches Beispiel wäre "dengd" ("gedenkt") für "gedacht" <X

    Hab ich damals unzählige Stunden mit meinem Kumpel im Keller gehört ^^ Siren Charms kenne ich bis heute nur als 30-Sekunden-Schnipsel von der Saturn-Hörstation. Als sie rauskam bin ich auch erstmal stockbeleidigt wieder abgezogen, weil die Musik so ganz anders war als früher (auch als die Sense und Sounds of a Playground Fading), doch vor ein paar Wochen hab ich bei Saturn mal wieder reingehört und fand sie eigentlich schon ganz gut. Vor allem With Eyes Wide Open ist super, den kenne ich auch komplett.


    Schon die beiden neuen Songs vom kommenden Album gehört?