@Matze
Ich hab jetzt mal den Times-Artikel gelesen und bleibe bei meiner Meinung, da ich die Argumente des Autors nicht stichhaltig finde.
Zitat von NY Times
These creators can imagine a world where the Confederacy won the Civil War and black people are still enslaved, but they can’t or aren’t interested in imagining a world where, say, things went in a completely different direction after the Civil War and, say, white people are enslaved.
Woher will er das wissen? Vielleicht können sie sich beides vorstellen und fanden das halt interessanter. Es ist doch eben künstlerische Freiheit, dass man nicht machen muss, was einem einfällt, sondern dass man wählen kann, was man machen will.
Zitat von NY Times
It is curious that time and again, when people create alternate histories, they are largely replicating a history we already know, and intimately.
Nein es ist nicht "curious". Viele Menschen wollen etwas, was halbwegs mit unserer Welt zusammenhängt und das ist auch gut so. Eine Serie, die sich ernsthaft mit Sklaverei auseinandersetzen will, aber erzählt dass wir von Anfang an von Dinosauriern versklavt wurden und die Dinosaurier im Jahr 2000 noch immer Menschen halten ist einfach sehr schwer für den Zuschauer anzunehmen und es Bedarf viel, sich dort hineinversetzen zu können. Wenn man sich aber Dinge nimmt wie die Nazis und die den Krieg gewinnen lässt können wir uns etwa vorstellen, dass das realistisch zustandekommen konnte und wie sich die Menschheit damit fühlen würde, wir kommen ins Grübeln "Ui, ein Glück ist das nicht passiert, hoffentlich wird es niemals wieder so knapp.". Wir können nachdenken, wie man das hätte verhindern können.
Ab einem gewissen Punkt in unserer Geschichte war Afrika Europa technologisch so weit unterlegen, dass es einfach sehr viel unwirklicher, fiktiver wirken würde hätten die Sklaven irgendwann die Oberhand gewonnen und die Weißen versklavt.
Zitat von NY Times
I cannot help worrying that there are people, emboldened by this administration, who will watch a show like “Confederate” and see it as inspiration, rather than a cautionary tale.
Es ist nicht auszuschließen, keine Frage. Aber erstens kommt es sehr auf die Ausführung drauf an, zweitens ist es gut möglich, dass mehr Menschen daraus eine positive Lehre ziehen als Menschen die sich denken "oh cool machen wir auch" und drittens: Wenn wir über alles so nachdenken würden wäre das tatsächlich das von @meisterlampe_1989 beschworene Ende der Kunstfreiheit.
Batman? Nee, was wenn jemand den Joker cool findet und ihn sich als Vorbild nimmt.
Herr der Ringe? Auf keinen Fall, sonst will jemand wie Sauron die ganze Menschheit besiegen.
Wolfenstein? Was wenn jemand für die Nazis rootet?
Hunger Games? Leute könnten Spaß haben und sich denken "Oh, so ne Sendung sollten wir auch machen. Und Segregation is eh gut, dann hat man nichts mit diesen ekligen armen Leuten zu tun."