In letzter Zeit konnte ich einige Titel nachholen bzw. anfangen, die ich schon lange auf meinem imaginären Denk-Zettelchen hatte.
Besonders gespannt war ich auf Inside. Ich mochte Limbo bereits sehr gern und Inside scheint das geworden zu sein, was Limbo sein wollte. Auch wenn beide Titel natürlich sehr gute Spielerfahrungen darstellen, wirkte Inside auf mich noch eine Spur durchdachter, vollkommener, schlicht gesagt einfach runder. Inside hat eine Spielwelt mit ungeheuer immersiver Sogkraft. Ich fühlte mich sehr mit der Hauptfigur verbunden, was mir bei einem 2D-Sidescroller selten passiert. Emotional hat mich das Spiel voll getroffen und lange nicht mehr losgelassen. Spielerisch empfand ich den (im Vergleich mit dem Vorgänger) zurückgenommenen Schwierigkeitsgrad als angenehm, da es so im Grunde keine Frustmomente gab, welche den Spielfortschritt behindern und so der Atmosphäre abträglich gewesen wären.
Um die gleiche Zeit rum habe ich What Remains of Edith Finch nachgeholt, welches ebenfalls ein sehr gutes Spiel war, aber bei mir leider nicht im Ansatz den Impact hatte wie Inside. Das fühlt sich irgendwie unfair an, denn dieses Spiel war wirklich jeden Euro wert. Auch hier wurde ich emotional von den vielen kleinen Geschichten mitgerissen und war von den spielerischen Einfällen sehr verzückt. Ich finde es unglaublich spannend, in welche Richtung sich Narrative Games zur Zeit entwickeln.
Vor kurzem habe ich mir dann endlich Rime zugelegt. Im Grunde war mir schon klar, dass ich das Spiel mögen würde, da ich auch ein großer Fan der Inspirationen Ico und Journey bin. Allerdings war ich in den ersten Spielstunden tatsächlich erstmal etwas ernüchtert vom Gameplay. Wie Robin bereits sagte, merkt man dem Spiel sehr deutlich an, welche Schablonen angelegt wurden und ich befürchtete, dass das Spiel zu wenig eigene Identität besitzt, um einem im Gedächtnis zu bleiben ... ach, sagen wa, wie es ist, ich hab mich anfangs arg gelangweilt. Doch dann bekommt das Abenteuer im Verlauf des Spieles endlich Kontext und gerade die letzten Stunden des Spiels haben mir das Herz ein ums andere Mal gebrochen. Ich bin mehr als froh, dass ich es gespielt habe.
Auch die Musik war sehr schön und ich fühlte mich an diverse Ghibli-Soundtracks erinnert. Allerdings verwirrt mich Robins stete Aussage, der Soundtrack sei von Akira Yamaoka ... in den Credits wird ihm zwar gedankt (in welcher Art und Weise er an dem Spiel mitgewirkt hat, ist zumindest mir nicht bekannt), Komponist der Musik war aber David García Díaz. Naja .. wollt's mal erwähnen.
Ansonsten habe ich noch Horizon Zero Dawn angefangen, bin da aber noch nicht weit genug, um allzu viel sagen zu können. Generell gefällt es mir sehr gut, auch wenn ich merke, dass ich Open-World-Spielen langsam überdrüssig werde.
Und Pyre habe ich auch mal angeworfen. Instant-Liebe. Ich bin so hingerissen von diesem Entwicklerstudio und empfinde so viel Respekt davor, mit welchem Selbstvertrauen sie ihre immens-kreativen Ideen umsetzen. Und dann noch diese Stilsicherheit dazu .. Man kann nur gespannt sein, was da noch kommen wird.