This War Of Mine - Das Spiel, das keines sein möchte

  • Vorweg: Ich habe diese Review schon auf Steam vor einiger Zeit veröffentlich. Ich würde dennoch gerne Meinungen und Feedback von euch hören.


    Das Spiel ist Geschmackssache. Wer nur auf Spielspaß aus ist, ist mit einem durchschnittlichen Indie Spiel die es nun mal wie Sand am Meer gibt besser beraten. Das Spiel ist mehr eine Art Erlebnis.
    This War Of Mine erzählt im ganzen Geschichten, individuelle Geschichten. Es gibt viele unterschiedliche Charaktere selbst mir fehlt nach 20 Stunden Spielzeit immer noch jemand.
    Jede Charakter bringt sich unterschiedlich in das Spiel ein. Als Spieler startet ihr in einem alten Haus mit 3-4 Leuten in eurer Gruppe. Jeder dieser Menschen hat unterschiedliche Eigenschaften die ihn je nach Bedarf nützlich machen, so gibt es Charaktere die beim Kochen z.B. weniger Ressourcen verbrauchen, oder beim Handwerken. Viele dieser Charaktere sind wichtig, aber als Spieler sind einem eigentlich alle wichtig. Denn This War Of Mine baut schnell den Druck auf, dass ihr alle dieser Personen durchbekommen wollt was bei Ressourcen Knappheit oft nicht einfach ist. Tags über seit ihr in euren Haus und baut dies weiter aus allerdings habt ihr Zuhause nur begrenzt Möglichkeiten, an Ressourcen zu gelangen und die wichtigsten, die Grundressourcen könnt ihr eigentlich nur Nachts bekommen. Nachts könnt ihr mit maximal 1 Person rausgehen, zum Plündern. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr lieber verwaiste Häuser aufsucht, handeln geht, euch auf Gefahren und damit Schießereien bzw. Kämpfe einlässt oder eben ein altes Paar ausraubt, weil am Ende solltet ihr wissen: Werdet ihr auf eurer Reise getötet, seid ihr tot. Wenn jemand aus euren Haufen stirbt, wirkt sich das nicht nur auf euch als Spieler aus sondern auch auf die Anderen. Ein wichtiger Punkt mit dem This War Of Mine sielt ist der mit der Zufriedenheit. Sind eure Bewohner unglücklich, so kann es vorkommen das sie kurzzeitig die Arbeit verweigern, sind sie „am Boden zerstört“ (das schlimmste) so arbeiten sie oft gar nicht und suchen in der Nacht auch gerne die Gelegenheit, um aus den Unterschlupf abzuhauen. Schwierig wird es besonders dann, wenn es nur unglaublich schwer wird, euren Haufen am Leben zu halten da die euch mal gerne alle wie die Fliegen wegsterben, wenn ihr keine Medikamente habt die nicht nur selten sind, sondern auch teuer zu handeln. Doch nicht nur der Gesundheitszustand wirkt sich auf die Laune eurer Mitbewohner aus, sondern auch wie hungrig sie sind, ob sie ein Buch lesen können, Kaffee trinken oder doch nur eine rauchen jeder hat Bedürfnisse aber den größten Einfluss haben: Die Entscheidungen. Das Spiel stellt euch vor Entscheidungen, die für die meisten Menschen moralisch komplett verwerflich sind. Ihr müsst darüber entscheiden, ob ihr den kleinen Kindern Medikamente für ihre sterbende Mutter geben wollt, oder diese selbst behalten möchtet für euren Haufen. Ihr müsst darüber entscheiden, ob ihr jemanden aufnehmen möchtet und dadurch noch ein Maul mehr zu stopfen habt, oder ihr diese Person abweist. Jede dieser Entscheidungen wirkt sich auf die Truppe aus.
    Das wohl größte Highlight sind aber die individuellen, kleinen Geschichten die das Spiel erzählt. Mit einer Mischung aus vorgefertigt und angepasst an die aktuelle Situation gelingt es dem Spiel jeden Charakter sein eigenen Hintergrund zu geben und ihn einmalig zu machen.


    This War Of Mine möchte kein Spielspaß für den Spieler, This War Of Mine möchte die schrecklichen Seiten des Krieges für den Spieler so gut es eben geht, greifbar machen. Das gelingt, wenn man sich auf das Spiel einlässt und sich hineinversetzt, sehr gut.
    Volle Empfehlung.



    Das Spiel auf Steam, Ein Let's Play, Die Entwickler