Bioshock Infinite (Review von ItachiSaix)

  • Bioshock Infinite

    Vertrieb: 2K Games
    Entwickler: Irrational Games, 2K Marine
    Konsolen: Playstation 3, Xbox 360, PC
    USK: 18
    Genre: Ego-Shooter
    Spieler: 1
    Netzwerkfunktionen: Nicht vorhanden

    Nach 6 Jahren Entwicklungszeit meldete sich Irrational Games, dem wir auch den ersten Teil der Bioshock Serie zu verdanken haben, mit ihren nächsten Ableger Bioshock Infinite. Bioshock überraschte nicht nur in Sachen Gameplay in der Videospielgeschichte, sondern bewies auch im gesamten Storyverlauf für unvorhersehbare Wendungen und „What the fu**“ Momenten. Kann Bioshock Infinite den Erwartungen des Erstlings erfüllen oder durchlebt man ein spannungsarmes Abenteuer, wo oben tote Hose herrscht und man doch schnellst möglich nach unten zu den Boden der Tatsachen zurückkehren möchte.

    Bioshock Infinite Trailer
    Nächster Halt! Columbia!

    In Bioshock Infinite schlüpft man in die Rolle des ehemaligen Pinkerton-Detektivs Booker DeWitt nach Zeitrechnung im Jahre 1912. Er bekommt scheinbar den Auftrag, von den geheimnisvollen Wissenschaftlerzwillingen Rosalind und Robert Lutece, eine junge Lady namens Elisabeth aus der Wolkenstadt Columbia zu entführen und mit ihr wieder zurück nach Amerika zu bringen. Warum?
    „Bringen sie uns das Mädchen und tilgen sie die Schuld“ heißt es immer in den Erklärungen. Nach der Ankunft an einen Leuchtturm fliegt man mit einer „Ein-Mann großen Flugkugel“ hoch hinaus nach Columbia, eine große Stadtmetropole die auf Wolken schwebt. Weiteres wird aus Spoilergründen nicht näher erläutert, da das Erforschen und Entdeckung des ganzen Spiels viele Geheimnisse mit sich birgt und zwar auf den ersten Blick konfus erscheinen, aber einen gewissen Drang zur Aufklärung mit sich bringt. Jedoch hätte man für eine bessere Balance zwischen Schussgefechten und Storyplots achten sollen.
    Was zu erwähnen sei, dass man auf alte Zeitgenossen aus Vergangenen wiedertrifft, die Stadt durch eine religiöse Ideologie geprägt ist und zu dieser Zeit neue und noch nie gesehene technische Innovationen bestaunen kann. Bis zum komplexen und besonderen Ende vergehen gute 8-10 Spielstunden und man denkt sich nach dem Durchspielen wieder einmal: „What the Fu**“



    Bin ich hier auf Wolke 7?

    Bevor es zur richtigen Action kommt, wird einen zuerst eine kleine Besichtigungstour durch die Himmelstadt gewährleistet. Man trifft nebenbei auf die Bewohner Columbias, die man bei ihren Gesprächen belauschen kann, aber nicht interaktiv ansprechen kann. Das Bezaubernde sind die kleinen Details, die mit viel Liebe dargestellt worden sind und Eastereggs insbesondere in der Musikbranche, wo auch Klassiker (auch aus den 70er, 80er Jahren) zu verzeichnen sind. Aber widerspricht das nicht der zeitlichen-chronologischen Linie der Veröffentlichung sämtlicher, auftretenden Musikhits? Eine Antwort gibt es in diesem Spiel, sogar auf wissenschaftlicher Ebene.



    Nicht zu vergessen sind hier die in Bioshock ähnlichen Audiotagebüchern, die Voxophones, die so einiges Hintergrundwissen über die generelle Entstehung vom Konzept Columbias preisgeben.
    Grafisch ist alles schön anzusehen und es spiegeln sich schöne Komponenten wieder sowohl in der Animation als auch in den Licht- und Schatteneffekten. Auch die Musik während eines Gefechts ist stimmig.


    Das „Wir“ gewinnt

    Welche Gameplay-Änderungen gibt es Vergleich zum ersten Bioshock Spiel?
    Nun in erster Linie bekommt man die klassische Waffenauswahl während des Durchspielens angeboten: Pistole, Maschinengewehr, Schrotgewehr etc. Jedoch kann man nicht mehr wie üblich mehr als zwei Schusswaffen mit sich tragen.
    Auch die Spezialkräfte (Vigors) gibt es wieder im Spiel, wie den alten Ableger den Shock Jockey (Bioshock: Electrobolt), der für ein schockierendes Erlebnis garantiert, aber auch neue Kräfte wie z.B. Beherrschung, der die Gegner so manipuliert, dass dieser seine eigenen Verbündeten attackiert. Auch gibt es hier Kombinationen, ausgelöst durch zwei verschiedene Vigor-Kräften, die sogar mehr Schaden anrichten.
    In Bioshock Infinite bekommt man eine Nahkampfwaffe namens Skyhook, mit der jetzt nicht nur blutige Exekutionen möglich sind, sondern man ebenfalls an höher angelegten Frachthacken auf magnetische Weise andocken kann und den Skylines zur Transportmöglichkeit als auch für taktische Kampfeinsätze nutzen kann. Dieses verleiht eine neue und erfrischende Dimension des Kämpfens.



    Nachdem Elisabeth uns angeschlossen hat, stellt man heraus, dass sie eines der besten Sidekicks ist, die man jemals kennen lernen darf. Zwar kämpft sie nicht aktiv mit uns zusammen während eines Schusswechsels, aber dafür versorgt sie uns mit Munition, Lebensenergie oder/und Salze (Energie für die Vigorkräfte) und mit einer besonderen Fähigkeit, die aus Spoilerngründen nicht erwähnt wird. Allein das rettet uns in knappen Situationen erheblich unser Leben. Auch abseits der Gefechte versorgt sie uns mit Geld und weist uns auf Lockpicks hin, mit der sie Tresoren und Türen aufschließen kann, wo uns dann stets kleine Belohnungen auf uns warten.




    Trophäen

    Theoretisch kann man alle Trophäen in einen Durchgang sammeln um schließlich die Platin Trophäe freizuschalten. Jedoch empfiehlt es sich, den ersten Durchgang so angenehm wie möglich durchzuspielen um den nächsten Durchgang besser und einfacher zu schaffen. Es gibt folgende Trophäen:
    - Storyrelevante
    - Collectibles
    - Besiege x Gegner mit Waffe y

    Fazit:

    + spannende Story mit recht ansehnlichen Sightseeing Elementen
    + einige gut-durchdachte und neue Kampfeinlagen
    + umfangreiches und emotionales Ende und nicht vorhersehbaren Wendungen
    + interessante Beziehung zwischen Booker DeWitt und Elisabeth
    + Vigorkräfte können kombiniert werden
    + besonders hilfreicher Sidekick

    Contra
    - Balancedistanz zwischen Story und Feuergefechten ist etwas zu groß
    - Gegnervielfalt zu mager; zwei oder mehr verschiedene Vigorkräfte pro Gegner fehlt
    - zu lange Ladezeiten
    - manchmal langweilige und eintönige Kampfpassagen
    - Elisabeths Fähigkeitenarsenal ist erweiterungsbedürftig
    - belanglose Entscheidungen


    Bioshock Infinite ist ein Spiel, was man einmal in seinen ganzen Leben erleben sollte. Der Verlauf der Story mit den gegebenen Erfindungen und der Umwelt erfüllt einen mit Neugier und Euphorie. Wenn man über die manchmal wiederholbaren Kämpfe hinwegsieht, dann erlebt man ein nahezu perfektes Spielerlebnis.

    Wertung: 8,5 / 10