Beiträge von Naiko

    Toms Aversion zum Duzen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich höre das in deutschen Reviews zwar nie, stelle mir das aber nicht als schlimm vor. Ich sitze hier ja nun mal alleine vor meinem Monitor und nicht mit den anderen 1.000+ Leuten, die das noch hören/lesen. Im Plural zu sprechen zeugt aber natürlich von mehr Professionalität, als wenn man eine Art direkte Beziehung zum individuellen Zuhörer/-schauer leugnet, indem man ihn duzt.


    "Der Mensch ändert sich nicht" spielt eher darauf an, dass gewisse Charakterzüge und Überzeugungen eines Menschen immer gleich bleiben. Eure beiden Schreibstile mögen sich verändert haben, aber was ihr zum Ausdruck bringen wollt, ist gleich. Ihr habt ja auch mehrfach gesagt "das würde ich heute anders schreiben", nicht aber "da hätte ich heute 'ne ganz andere Meinung zu". Wobei man natürlich beachten muss, dass man ein Videospiel Jahre später nicht genauso wahrnehmen kann, wie zu der Zeit, in welcher man es das erste mal gespielt hat, weil die eigene Wahrnehmung von gewissen Standards in Bedienbarkeit, Gameplay, Immersion, etc. durch über die Zeit durch modernere Spiele stärker geprägt wird.


    Gerne noch eine Folge, fand ich sehr unterhaltsam und spannend!

    Und was Milo Yiannopulos betrifft, fällt gerade in dem Video auf, das der Mann Soziopath ist:

    Mit ihm wollte ich auch nicht diskutieren, weil zwecklos, aber seine Argumentationslinie ist ja symptomatisch für viele. Wenn du mal in Kommentare zu dem Video schaust wirst du sehen, was ich meine. Da fällt es mir schwer den Leuten vernünftig zu erklären warum: It isnt radical islam, its islam that is the problem, ein rassistisches Argument ist. Das sollte jeder selbst sehen. Und jeder der unter so ein Statement schreibt, Milo ist der geilste, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, oder zwei Minuten selbst nachdenken und feststellen; vielleicht möchte ich das Argument so nicht unterstützen.


    Naja, aber in diesem Fall kopieren die Meisten ja nur, was Milo sagt, ohne es zu verstehen. Dementsprechend wären sie aufgeschmissen, wenn man genauer nachfragen würde. Und man kann zwar Selbstreflexion üben, aber i.d.R. kann man sich besser durch Andere beurteilen lassen. Dass die Leute das dann nicht zu lassen, wie auch Milo, ist auch etwas, was ein Interviewer eines Medienkonzerns, dem er misstraut, wahrscheinlich nicht ändern wird. Aber das geht dann allmählich etwas sehr in den radikalen politischen Flügel über, wo Diskussion ohnehin noch mal schwieriger ist. Diese Menschen sind ja aber auch nicht die, die vor 8 und 4 Jahren Obama wählten und sich dieses mal für Trump entschlossen.

    Wenn solche Galleonsfiguren der Trump Bewegung sowas von sich geben, muss ich da argumentativ drauf eingehen?

    Naja, wie ich schon in den ersten Kommentaren schrieb, beziehe ich mich mit meiner Haltung auf die Leute, die keine Rassisten/Sexisten sind, sondern als welche abgetan werden, ohne dass sich jemand ernsthaft mit ihrer Meinung auseinandersetzt.


    Und was Milo Yiannopulos betrifft, fällt gerade in dem Video auf, das der Mann Soziopath ist: Er fällt dem Interviewer ins Wort, er lobt sich selber, er drückt durch seine extreme Selbstsicherheit aus, dass er sich intelligenter fühlt als sein Gegenüber, er macht keine Eingeständnisse oder Kompromisse, hat aber auf alles eine Antwort/Rechtfertigung - er verhält sich einfach extrem narzisstisch. Bei so jemandem ausfällig zu werden, ist sicherlich sehr einfach, weil er es auch darauf anlegt, dass man ausfällig wird, um darauf mit einer Aussage zu antworten, die impliziert, sein Gesprächspartner wäre nicht in Lage mit ihm normal zu sprechen und ihm "den nötigen Respekt" zu erweisen.
    Wie man gegen so etwas argumentiert? Mal willkürlich aus der Mitte des Videos geholt: Milo sagt, ihn interessiere keine Hautfarbe, sondern Werte und Ideen und dass Muslime im Westen eine soziale Regression aufweisen würden, die beängstigend sei.
    Da würde ich zum Beispiel mal nachhaken. Inwiefern "sozial-regressives Verhalten"? Was für einen Rückgang genau nimmt er in ihrem Verhalten wahr? Von wo nimmt er das war? Wie erklärt er sich, dass sich dieser Eindruck scheinbar ausnahmslos auf den gesamten Westen bezieht (USA & Europa)? Und wenn er den Medien nicht traut ehrlich darüber zu berichten, wer sind dann "die anderen, die ehrlich darüber berichten"? Was macht diese Leute so viel seriöser?


    Aber wie schon gesagt, ist das nicht die Sorte Mensch, auf die ich mich bezog. Falls du die aber mit deinem "Alle Moslems sind Terroristen"-Beispiel meintest, hatte ich das falsch verstanden.

    Das Beispiel, dasss Du gebracht hast war gut. Ich kann David C. verstehen warum er Angst vor Terror hat, ich kann ihm versuchen zu erklären, dass diese Angst zumindest in Teilen unberechtigt ist. Aber sobald er anfängt alle Muslime als Terrorverdächtige zu sehen und ihnen daher kollektive demokratische Grundrechte nehmen zu wollen, muss ich das als dass bezeichnen dürfen als was es ist: rassistisch. Erneut, ich kann mit Dir über eine Flüchtlingsobergrenze diskutieren ohne dich als Rassisten zu bezeichnen, sobald aber Argumente kommen wie, dass sind alles Kriminelle und die zerstören unser Land muss ich nicht mehr erklären warum das rassisitisch ist. Man muss selbst wissen, wann man demokratische Rechte verletzt.

    Marcus bezeichnet nicht alle Muslime als Terroristen, er wertet die Gefahr, dass unter 1000 Flüchtlingen ein radikaler Islamist ist, einfach nur sehr hoch. Das ist eine Art der verzerrten Risikowahrnehmung, die einen vor einer unbekannten oder nicht vertrauten Gefahr schützen soll, indem man sie als risikoreicher einschätzt, als sie tatsächlich ist. Natürlich spielen die Medien dabei eine große Rolle. Vielleicht erinnerst du dich an den Amoklauf am 22. Juli diesen Jahres in München. Die Situation wurde wurde im Sekundentakt mit mageren bis aussagelosen Informationen gefüttert; man sprach von Terrorverdacht, mehreren Tätern mit Sturmgewehren (was das SEK war) und verbreitete alleine durch diese Beiträge eine immense Angst unter vielen. Parallel dazu eine gewöhnlich Meldung eines Verkehrsunfalls: Ein vielleicht 20 Sekunden Beitrag, in denen der Ort, Geschlecht und/oder Alter der Verunglückten und einige Details zu Umständen und Folgen gegeben wird (Der Mann wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert / Dem Unfall folgte eine Karambolage mit mehreren leicht Verletzten), dann ist das Thema abgehakt - nächste Nachricht. Wir sind daran gewöhnt. Wir hören es, sind wohl möglich entrüstet, aber sehen eine solche Nachricht bei weitem nüchterner als eine über einen möglichen Terroranschlag.
    Und Marcus davon zu überzeugen, dass seine Angst irrational stark ist - das ist die Diskussion, die ich meine. Ob er Einsicht zeigt, oder unter seiner Kuppel bleibt, findet man erst heraus, wenn man mit ihm gesprochen hat; auf Augenhöhe.
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    Dem würde ich widersprechen. In einem demokratischen System hat man das Recht und die Pflicht zu Wählen. Wählen ist eine Entscheidung, da jeder Mensch für seine Entscheidungen beurteilt werden kann und darf, hat man logischerweise die Pflicht informierte Entscheidungen zu treffen. Man kann das natürlich auch unterlassen, dennoch muss man sich an seinen Entscheidungen messen lassen. Zu sagen ich wusste das nicht, kann niemals eine Entschuldigung sein.

    Würdest du das einem Obdachlosen genauso vorwerfen? Du kannst dich mit dem Internet informieren; telefonierst vielleicht mit Freunden und Familie; sprichst an der örtlichen Uni mit Dozenten oder Lehrern; schreibst eine Mail an eine Partei, die in deiner engeren Wahl steht; oder fährst mal durch die Gegend und gewinnst Eindrücke durch unterschiedliche Wahlplakate und Partei-Werbestände. Den Obdachlosen sind die Mittel begrenzt. Sie sind im Grunde darauf angewiesen, dass Leute sie darüber informieren, wo sie die Informationen herbekommen. Und da glaube ich, dass diese Menschen auch sehr leicht durch beschränkten Informationszugang beeinflusst werden.
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    Auch das muss ich kritisieren dürfen. Wenn man als Wähler so etwas tolleriert ist das kritikwürdig.

    Kritik finde ich super. Aber nicht auf der Basis von Vorurteilen, Voreingenommenheit und Beleidigungen. Im Zweifel ist es immer am besten nachzufragen, ohne den Gegenüber anzugehen, als sei er die Verkörperung einer kurzen Interpretation.
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    Aber ich kann erwarten, dass Menschen über ihre Meinung fünf Minuten nachdenken. Alle Moslems als Terroristen zu bezeichnen ist kein Argument, dass ich akzeptieren muss.

    Da stimme ich dir ausnahmslos zu. Ich würde "Alle Moslems sind Terroristen" nicht einmal als Argument bezeichnen, da es faktisch falsch ist und gerade mal der Anstrengung eines Kindes / noch in der Entwicklung befindlichen Gehirns verlangt, dies nachzuvollziehen.



    Wer anfängt andere nicht mehr zu respektieren, darf sich nicht wundern, dass er selbst keinen Respekt mehr bekommt. Solange alles auf einer respektvollen Basis passiert kann man über fast alles reden. Aber sobald man in extreme abdriftet muss man das auch klar so benennen dürfen, ohne zu erklären warum eine solche Meinung nicht gerechtfertigt ist.

    Solltest du feststellen, dass die Absicht einer Person ausschließlich in der Diskriminierung anderer liegt, stimme ich dem auch zu. (In der Mitte Studie 2016 kriegt man dazu auch einen guten Einblick, auch in die Begründung diskriminierender Einstellungen.)


    Was den Punkt mit Verschwörungstheoretikern angeht, hatte Mats das im Podcast zur Flachen-Welt-Theorie finde ich ganz gut erläutert: Diesen Leuten geht es mehr um ein Zugehörigkeitsgefühl und damit Teil von den "Aufgeschlossenen" zu sein, die "die Wahrheit" kennen. Die wollen keine Diskussionen, in denen sie von ihrer Ansicht abgebracht werden könnten.
    Und noch mal speziell zu der Geschichte mit deiner Kommilitonin: Sie glaubt, Trump sei das geringere Übel. Dann ist das erst mal nicht nicht richtig, sondern ihre Meinung. Und dann würde ich fragen: ,,Hm, aha. Findest du das also in Ordnung, allen Muslimen die Einreise in die USA zu verbieten, 'ne Mauer zu bauen und die Mühen zur Einschränkung des Klimawandels rückgängig zu machen? Weil das ist doch, was Trump am meisten betont, oder?" Wahrscheinlich würde ich sie auch fragen, was sie für das ausschlaggebende hält, das Clinton für sie zum schlechteren Präsidenten machen würde als Trump. Wenn sie immer noch abweisend reagiert, verstehe ich das auch als ein ,,Kein Diskussionsbedarf, ich wollte nur mit meiner kontroversen Meinung aufmerksam machen."
    Du sagtest aber, sie hätte dich angesprochen? Ich kenne jetzt nicht die genaue Situation, aber für mich klingt das so, als wollte sie eigentlich diskutieren. Ob sie dann nun reaktant oder ignorant war: Irgendetwas hat sie in eine Verteidigungsposition getrieben, weil sie sich angegriffen gefühlt hat.

    Ich sagte doch gerade, dass ich dir bei Parlamentswahlen völlig zustimme. Die Parteien treten ja nicht zur Kanzlerwahl an, sondern einzelne Politiker. Und nur bei solchen Wahlen von Einzelpersonen (Kanzler, OB, Ministerpräsident,...) seh ich das anders als du

    Okay, ich sehe da aber einfach keinen Unterschied. Es läuft in beiden Fällen auf Ansichten und die Unterstützung dieser Ansichten hinaus; gleichgültig ob es die einer einzelnen Person oder einer Vereinigung mehrerer sind.

    Nein, weil die 5-Prozent-Hürde recht niedrig ist und dadurch auch kleine Parteien irgendwann Chancen haben. Wenn sie dann also 3 Prozent kriegen sind sie motiviert, weiterzumachen, und bei der nächsten Wahl sind es vielleicht die 5 %. Aber wenn bei uns der Kanzler gewählt wird würde ich es auch als verschwendete Stimme ansehen, für einen Kandidaten der Tierschutzpartei oder so zu stimmen, da er niemals eine Chance haben wird

    Dann habe ich das richtig verstanden und wiederhole noch mal: Da spalten sich unsere Meinungen. Nur weil die Ansicht einer Person zu einer Minderheit gehört, sehe ich die Stimme einer Person für diese Meinung nicht als wertlos oder verschwendet an. Wenn wir nur für die Menschen werben, die schon vor zehn Jahren regiert haben oder vor dreißig, wird es nie zu Veränderung kommen - Die Politik ist ab einem Schwellenpunkt dann festgefahren. Für frischen Wind sorgen andere Ansichten und Meinungen, welche aber erst Blüte tragen können, wenn sich allmählich Menschen dafür interessieren und diese auch vertreten. Die +5% Parteien haben ja auch irgendwann mal klein angefangen und damals gab es auch Leute die sagten "aus denen wird nichts".

    Dass dies das Enthalten seiner Stimme bei der Wahl nicht entschuldigt, stimme ich zu. Worauf ich mich da bezogen hatte, waren die Leute, die für eine andere Person gestimmt hatten, und somit ihre "Gegen das System"-Einstellung dadurch zum Ausdruck brachten, dass sie sich nicht auf das 2-Parteien-System in den USA einstimmten.

    Die meinte ich ja auch. Aber ob man jetzt Johnson, Harambe oder gar nicht wählt macht insofern keinen Unterschied, dass die Stimmen schlußendlich absolut keine Auswirkung haben werden. Somit sind es bewusst verschwendete Stimmen.

    Nur, dass ich das richtig verstehe: Du bist der Meinung, man muss hierzulande seine Stimme grundsätzlich einer >5% Partei geben, weil alle Parteien mit kleiner Wählerschaft ohnehin nicht bei der nächsten Wahl in die Regierung einziehen werden? Falls ich das so richtig verstanden habe, teilen sich unsere Ansichten einfach. Ich finde es besser, man wählt, was einem am besten vertritt, und versucht andere von dieser Meinung argumentativ zu überzeugen, als dass man sich "aus Prinzip" einer etablierten Partei fügt, auch wenn die eigene Partei keinen so radikalen Zuwachs erzielt, wie beispielsweise die AfD.

    Hat es ja eben nicht. Trump ist President. Niemand mit dem ich geredet habe hat sich offen für Argument gezeigt. Robin mag zwar etwas emotional gewesen sein, aber das waren 90 Minuten lang gute bis sehr gute Argumente gegen Trump, die so auch alle schon vorher existierten.

    Ich weiß natürlich nicht, mit wem du sprachst, aber ich habe von vielen Rechtspopulisten und überzeugten Republikanern gehört, sie kämen in Diskussion mit Linken seit Jahren extrem schnell auf eine Basis von Einsichtslosigkeit und Beleidigungen anstelle von Argumenten auf beider Seiten. Außerdem halte ich es für falsch, zu behaupten, dass keiner offen für Argumente sei, denn das ist bei einer multimillionen-Wählerschaft schlichtweg nicht möglich.



    Einfach die Tatsache, was diese Wahl für gewisse Minderheiten bedeuten würde müsste reichen um jeden davon zu überzeugen, dass man dem einfach nicht zustimmen kann. Beispiel? Ich saß neulich mit ein paar Leuten in einem Taxi, einer davon schwul. Währendessen unterhielten sich zwei weitere darüber, wie viel besser ja Trump wäre, und dass sie ihn wählen würden. Damit wählen sie auch Pence, der Homosexualität öffentlich als Krankheit bezeichnet hat. Während eine homosexuelle Person neben ihnen sitzt, die offensichtlich die selben Rechte genießt wie sie. Damit sagen sie also, sie stimmen damit überein, dass diese Rhetorik ab sofort offizielle Linie wird. Muss ich dagegen argumentieren? Ich kann von Menschen gewisse Dinge erwarten richtig? Und wenn sie die nicht bringen kann ich sie dafür kritisieren ohne ihnen zu erklären warum sie falsch liegen.

    Du kannst dem nicht zustimmen. Und die Mehrheit der USA (wenn man ganz nach den Zahlen geht) auch nicht. Zur Veranschaulichung: Wenn du Umsicht mit jeder Minderheit verlangst, darf ich im Umkehrschluss auch ein Recht auf ein normales Leben für Tiere wünschen und ein veganes Leben von jedem Menschen verlangen, schon aufgrund von Massentierhaltung und der häufigen Missachtung artgerechter Tierhaltung in privaten Haushalten. Aber die Gleichstellung von Tier und Mensch ist nicht soweit etabliert, dass es eine gesellschaftliche Norm definiert. Es gibt aber Menschen, die diese Ansicht vertreten und so über das Thema empfinden, wie du, ich und viele, viele andere mehr über die Konsequenzen der Wahl von Trump für Minderheiten. Das ist jetzt vollkommen blank meine Meinung: Jeder hat das Recht, bei einer Wahl Kompromisse einzugehen, die anderen schaden könnten. Es ist dann die Pflicht derer, die diese Konsequenzen nicht akzeptieren, die Leute davon zu überzeugen, dass ihre Entscheidung verwerfliche Folgen hat. Und dies auf Augenhöhe mit diesen Menschen. Ich dachte, das hätte bisher immer funktioniert, aber der knappe Sieg Trumps symbolisiert mir, das dem nicht so ist. Und von vielen politisch-rechts-Orientierten höre ich eben das, was ich schon ein paar mal angesprochen habe: Dass die Basis einer Diskussion auf Voreingenommenheit und Beleidigungen aufbaut und deshalb keiner ernsthaft sich mit der Gegenseite auseinandersetzen möchte. Und das wird auf Dauer für mehr Probleme sorgen.
    Und ja, ich sehe es auch als deine Pflicht, in deinem genannten Beispiel mit dieses Leuten zu reden und ihnen zu erklären, warum sie die Person gegenüber mit ihrer Wahlentscheidung in ihren Rechten beschränken. Du kannst nicht voraussetzen, dass die Gleichsetzung des Menschen für diese Leute eine solche Bedeutung hat wie für dich. Aber du kannst versuchen ihnen klar zu machen, dass es wichtig ist, und warum es sie beschäftigen sollte; dass es das Furchtbarste für ein Kind ist, wenn es großgezogen wird unter der Ansicht der Eltern, Homosexualität hätte keinen Wert in der Gesellschaft, während das Kind homosexuelle Neigungen entwickelt;
    dass Familien um jeden Preis aus einem von Mafia-Familien oder Krieg dominierten Land die Flucht suchen; dass jedem Menschen das Recht zusteht, von seiner Familie, seinem Nachbarn, seinem Präsidenten und jedem anderen demokratischen Land dieser Welt gleichermaßen ebenbürtig jedem anderen gegenüber behandelt zu werden - mit denselben Rechten, denselben Pflichten und demselben Schutz.
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    Nicht bewusst unterstützt aber zumindest tolleriert. Jeder CDU wähler muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er der endültigen Gleichberechtigung von Homosexuellen entgegensteht, indem er eine Partei wählt, die aktiv dagegen wirkt. Das heißt nicht zwangsläufig, dass er selbst homophob ist, aber es heißt sicherlich, dass er kein Problem damit hat, wen andere es sind. Ich würde FullMettalJensen da aber zustimmen. Die CDU hat diese Punkte nicht als zentrale Bestandteile ihrer Rhetorik im Programm. Es mag sicherlich leute geben, die es garnicht wissen. Aber hier gillt, nur weil du es nicht weißt, macht es das nicht besser. In dem Moment wo du es tollerierst sitzt du im Boot, ich kann es hier aber zumindest halbwegs verzeihen.
    Was anderes ist es bei der AFD oder Trump. Hier kann mir kein Mensch erzählen er wüsste nichts von den rassistischen und xenophoben Aussagen. Jeder der dafür wählt stellt sich aktiv hinter sie. Und selbst wenn man selbst kein Rassist ist, wenn man sowas wählt sagt man: Ich akzeptiere, dass das herrschende Meinung wird. Beides nicht nachvollziehbar.

    Den Punkt zur CDU habe ich in meiner Antwort an FullMetalJensen bereits noch mal formuliert. Zum zweiten Absatz möchte ich auf meine obige Aussage zum Fehlen des Bewusstseins mancher Wähler der Konsequenzen ihres Handelns hinweisen. Ich betone nochmals, dass ich mich auf die Leute beziehe, die nicht aus antisemitischer oder rassistischer Überzeugung wählen, sondern aus bloßer Ignoranz der Folgen ihrer Wahl für andere.
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    Erneut, um die rassistischen Tendenzen bei Trump oder der AFD nicht zu sehen muss man sie aktiv nicht sehen wollen. Niemand der auch nur einmal im Monat eine Newsapp aufmacht kann mir erzählen, dass er nicht wüsste, dass die AFD oder Trump solche Argumente von sich geben.

    Diesen Teil habe ich im Absatz zuvor noch einmal beantwortet.



    Jung sein zieht hier auch nicht. Um wählen gehen zu dürfen, muss man ein gewisses Alter haben. Das ist deshalb so, weil man eben einem 12 jährigen nicht zumuten kann sich politisch umfassend zu informieren. Aber jemand der Wählen geht, hat die Pflicht und verantwortung sich vorher über das zu informieren, was man wählt. Erneut stimme ich Dir zu. Nicht jeder tut das, aber das ist nicht mein Problem. Man kann nicht AFD wählen und danach sagen wusste ich nicht. Es ist nicht schwer das rauszufinden und ich kann erwarten, dass man mal in eine Zeitung schaut bevor man wählt. Was anderes ist das bei den homophoben Tendenzen innerhalb der CDU. Die findet man nicht auf jeder Titelseite.

    Kein Wähler hat die Pflicht sich politisch umfassend zu informieren, selbst dann nicht, wenn er wählen geht. Dass das aber aus moralischer Sicht fragwürdig ist, sehe ich ein. Außerdem: jedem steht es frei zu wählen oder sich zu enthalten. Aber ich stimme dem zu, dass eine Person, die ihre Meinung durch etwas so einfaches, wie einem Kreuz auf einem Papier, enthält, mitschuldig für den Aufstieg von Ideologien ist, die eigentlich gegen die dieses Nichtwählers sind.
    Die danach folgenden Sätze habe ich weiter oben soweit beantwortet, aber stelle mal den letzten von dir noch heraus, weil ich dem genauso zustimme:

    Dennoch muss sich jeder [...] Wähler die Frage gefallen lassen ob er das tollerieren möchte.

    @Waynaro
    Aye, danke für deine ausführliche Antwort.


    @Naiko Sorry aber ich muss hier mal auf ein paar deiner Punkte antworten...


    Wehe dem, der eine Meinung hat, die nicht die gesellschaftlichen Normen deckt. Solche Leute werden heutzutage ausgelacht, verspottet und beleidigt. Aber das ändert sich zunehmend, weil die Leute wieder den Mut bekommen ihre Meinung auszusprechen und zu vertreten.

    Gesellschaftliche Normen wie Tolleranz, Respekt und Achtung der Menschenwürde. Wenn ich mich hinstelle und gewisse Minderheiten als weniger wichtig oder relevant bezeichne, sie kategorisch beleidige und kriminalisiere, wie das Trump mit Mexikanern und Moslems, und die AFD es mit Flüchtlingen macht, dann ja, solche Meinungen gehören nicht akzeptiert! Und es hat absolut nichts mit Mut zu tun sie auszusprechen. In unserem Grundgesetz sind alle Menschen gleich, und das nicht zu akzeptieren muss als das bezeichnet werden, was es ist. Rassisitisch und Xenophob, und es darf niemals eine legitime Meinung sein, egal wie viele Menschen das vertreten. Hat auch nicht viel mit political correctness zu tun Meinungen die geziehlt Minderheiten degradieren nicht als Meinungen zu akzeptieren. Jeder Mensch verdient Respekt, und Menschen diesen Respekt zu verweigern geht nicht. Wenn ich solche Argumente nicht akzeptiere gehts mir nicht um political correctness.

    Ich sprach nicht von Trump, der offenkundiger Rassist ist. Ich bezog mich auf die Leute, die ihn wählten, es aber nicht sind.
    Ich versuche das mal mit einem Beispiel zu veranschaulichen: Nehmen wir an, es gibt einen Marcus C. Marcus C. lebt in Orlando, Florida, und hat das Massaker, was Omar Mateen verursachte, miterlebt. Immer wieder hörte und hört er durch die Medien von Terroristen unter islamistischen Flüchtlingen, die Anschläge planen und verursachen. Marcus C. lebt mit der beständigen Angst, auf der Straße das Opfer eines weiteren Anschlags zu werden. Dann sieht er die Reden von Donald Trump, und wie er für seine Angst eine einfache und für ihn logisch klingende Lösung bietet: Das Verbot der Einreise von Muslimen.
    Ich habe bewusst ein extremeres Beispiel gewählt, um es anschaulicher zu machen, kann bei Bedarf aber auch gerne etwas Alltäglicheres aufstellen, sollte meine Aussage nicht deutlich genug sein.
    Jeder Mensch hat seine Geschichte und seinen Grund. Wenn man allgemein fragt, dann hört man häufig, dass Trump seinen Wählern das Gefühl vermittelt, etwas Neues zu machen, das die amerikanische Ökonomie ankurbeln wird und es vor Gewalt und Terrorismus schützen soll. Außerdem ist Arbeitslosigkeit ist den USA ein großes Problem. Auch etwas, was Trump verdeutlicht: Er ist Unternehmer, er lebt mit dieser Thematik seit und versteht sie. Ob seiner Reden um Arbeitsplätze wirklich viel entspringt, wird erst im Laufe seiner Amtszeit klar. Und ich bin der festen Überzeugung, dass viele derer, die für Trump stimmten, in den nächsten Jahren feststellen werden, dass seine "Problemlösungen" kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern wird.
    Wo du den Respekt vor jedem Menschen ansprichst, muss ich mich kurz selbst zitieren:


    Aber eben damit komme ich wieder auf meine Kernaussage meiner Kritik zurück: Man muss diesen Menschen argumentativ begegnen und deutlich machen, dass diese Ignoranz zu extremen Leid und Rassentrennung führt.

    Und das schafft man nicht, indem man sie beleidigt, als Rassisten abstempelt, unzurechnugsfähig erklärt und was nicht noch.
    Parallel zu dem hier und oben: ein Beispiel aus meiner Erfahrung, dass ich vor ein paar Jahren erlebt hatte: Ein Mann schrieb gehässig über pädophile Menschen, verlangte die Bestrafung bei bloßer Diagnose und machte einige bösartige Vorstellung zu Folterung dieser Menschen deutlich. Ich erklärte ihm, dass die Leute wie er und ich mit ihren Neigungen geboren werden und dass die Verallgemeinerung von Pädophilen zu Vergewaltigern dazu führt, dass sich viele von der Gesellschaft verängstigt zurückziehen und ihrer bloßen Neigung wegen leiden, auch wenn sie einem Kind nichts antun wollen. Ich sagte weiter, dass eine bessere Lösung wäre, den Menschen Hilfe anzubieten, um ihre Neigung zu kontrollieren, durch therapeutische Hilfe beispielsweise, da der Ausschluss von der Gesellschaft manche Menschen unweigerlich zu dem macht, was er von allen Pädophilen glaubt, das sie sind [Zu dem Thema hatte Robin mal die Videoreihe FRAG EINEN PÄDOPHILEN von HYPERBOLE empfohlen]. Der Mann antwortete mir einsichtig, dass er das ganze, aus Angst um seine beiden Kinder hat, einseitig betrachtet hatte. Er konnte meine Meinung zwar nichts vollends nachvollziehen, aber seine gewaltsamen Ansicht revidierte er.
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    Aber diese Dinge sind dominant! Wie kann man das ignorieren. Sorry für den Vergleich, aber niemand hat Hitler gewählt weil er von der Verkerspolitk und dem Autobahnbau angetan war. Trump hat nicht mal ein Wirtschaftskonzept vorgelegt und dennoch erzählt er werde alles besser machen. Niemand kann sagen ich wähle Trump wegen der Wirtschaft und alles andere interessiert mich nicht, bei einem Kandidaten wo der Fokus(!) darauf liegt die wirtschaftliche Misere den Immigranten in die Schuhe zu schieben. Wenn man Trump wählt wählt man vornehmlich genau das! Mauer, Deportation, Einreiseverbote und kein Klimaabkommen. Dazu bekommt man eine Wundertüte an Wirtschaftspolitik von der niemand weiß, ob sie funktioniert. Sorry aber das Argument zieht nicht.

    Das stimmt: Hitler wählte keiner, sondern die NSDAP. Sie versprach in dem miserablen Zustand, in dem Deutschland sich wirtschaftlich nach den Ereignissen des ersten Weltkrieges befand, einen neuen Halt. Besonders ansprechend hierbei für die selbstständige Arbeiterschicht: die antikapitalistische Propaganda der NSDAP (Parolen gegen die Macht von Banken und Unternehmen) und die Vermittlung des Gefühls einer wiedervereinigten Gesellschaft, eines "Volks". Aber da drifte ich etwas zu sehr ab.
    Trump ist ein Großunternehmer mit einigen relativ erfolgreichen Unternehmen. Für viele Menschen reicht dieses Portfolio aus, um ihn als kompetent für wirtschaftliche Entscheidungen zu erachten. Hier würde ich jetzt im Grunde wieder mein Beispiel mit der festgefahrenen Kreuzung schreiben, und wie Trump eine neue, wenn auch rassistische Lösung bietet. Das Problem ist natürlich, dass die Leute das Thema banalisieren und die Komplexität des Wirtschaftskreislaufs nicht verstehen (was man meiner Ansicht nach von einem Bürger auch nicht grundsätzlich erwarten kann), und weder Trump noch irgendeiner seiner Minister durch die Diskriminierung von Minderheiten einen signifikanten wirtschaftlichen Aufschwung erzielen wird. Ich prognostiziere, dass das einigen aus seiner Wählerschaft in den nächsten vier Jahren selber schlüssig wird.

    Dazu bekommt man eine Wundertüte an Wirtschaftspolitik von der niemand weiß, ob sie funktioniert.

    Den Begriff "Wundertüte" finde ich sehr passend. Wie schon erwähnt, wirkt Trump als Großunternehmer auf seine Wählerschaft kompetent. Und diese ungeklärte "Wundertüte" macht auf viele den Eindruck, ein neuer Ansatz an das Problem der mäßigen Wirtschaft zu sein, auch ohne den genauen Inhalt zu kennen.
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    (Leider habe ich das Zeichenlimit überschritten und muss meine Antwort aufteilen.)

    Das Ergebnis war nicht abzusehen. Die meisten gingen davon aus, Clinton würde es eh schaffen.

    Das ist absolut kein Argument, für keinen der beiden zu stimmen. Wenn man seinem Protest Ausdruck verleihen will kann man das in den Preliminaries oder durch Demonstrationen etc. ja gerne machen, aber doch bitte nicht bei so etwas entscheidendem wie der Wahl des Präsidenten. Dann gibt man einfach sein politisches Mitbestimmungsrecht auf für eine einfache Meinungsäußerung. Und dass die Wahlen trotz der Umfragen knapp werden können war eh klar.

    Dass dies das Enthalten seiner Stimme bei der Wahl nicht entschuldigt, stimme ich zu. Worauf ich mich da bezogen hatte, waren die Leute, die für eine andere Person gestimmt hatten, und somit ihre "Gegen das System"-Einstellung dadurch zum Ausdruck brachten, dass sie sich nicht auf das 2-Parteien-System in den USA einstimmten.
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    Robin bezichtigt jeden, der Trump wählt als Rassisten, weil Trump selbst sich offen als Rassist hinstellt und Mats stellt darauf einen Vergleich mit AfD und deren Wählern her.
    Unter dieser Ansicht wäre jeder, der die CDU wählt, homophob, weil sie gegen die Ehe von Homosexuellen ist und in der Partei homophobe Politiker und Ansichten duldet.

    Da finde ich muss man doch differenzieren. Der Rassismus ist einfach so ein absolut integraler Bestandteil der Reden und Versprechen von Trump, dass man ihn und den Rassismus einfach in Verbindung setzen muss. Die CDU jedoch hat zwar eine gewisse Homophobie in manchen Bereichen inne, definiert sich aber nicht so deutlich über diese, dass Homophobie und CDU so untrennbar miteinander zu verknüpfen sein könnten wie Trump und Rassismus.

    Das sehe ich anders. Die CDU, und viele andere Parteien auch, definiert sich nicht durch kontroverse Überzeugungen, da sie dadurch Wähler verlieren würden. Wäre die CDU alleinig regierende Partei, würde es keinen Fortschritt in der Problematik der Anerkennung und Gleichstellung von sexuellen Orientierungen geben, sondern höchstens Schein-Fortschritt (Partei-Eingeständnisse, die aber im Prinzip nicht im Widerspruch zur Grundthesen der Partei stehen).
    Der Grund, warum das nicht passiert ist schlicht, dass wir eine parlamentarische, direkte Demokratie haben, welche, was Mats und Robin im Podcast auch ansprachen, ein Schutzmechanismus ist, um eine solch einseitig-ideologische Übernahme durch eine Person/Partei zu verhindern.
    Dass die USA ein präsidentielles Zweiparteiensystem hat, mag zwar die Umsetzung der Überzeugungen des Präsidenten, Minister, Stabschefs und anderer Führungspersonen begünstigen. Einen Wähler im Einzelnen sehe ich aber nicht als schuldig für die Umsetzung einer jeden Regierungsentscheidung.
    Wenn ein Land einen Präsidenten wählt, der den wissenschaftlich bewiesenen Klimawandel leugnet, schließe ich nicht sofort auf eine mindere Bildung der Mehrheit der Wähler, sondern auf eine für jede Person individuell wichtigere Meinung, die der gewählte Präsident vertritt, obwohl er den Klimawandel leugnet. Ich sehe es ferner auch als das freie Recht eines jeden, sich nicht um die Gleichstellung des Menschen zu bemühen, auch wenn daraus i.d.R. Diskriminierung von Minderheiten resultiert. Aber eben damit komme ich wieder auf meine Kernaussage meiner Kritik zurück: Man muss diesen Menschen argumentativ begegnen und deutlich machen, dass diese Ignoranz zu extremen Leid und Rassentrennung führt. Historisch gibt es dafür naheliegende Beispiele, wie der Massenmord an den Juden oder die Apartheid in den USA.
    Nicht, dass das zu Missverständnissen führt: Ich beziehe mich auf Leute, die Trump wählten, aber keine Probleme mit Minderheiten haben. Wähler, die überzeugte Rassisten sind, hätten alleine nicht die Wahl Trumps erreicht. Vielen geht es nun mal nicht um Trumps Rassismus, sondern einzelne Ansätze zum Schutz und der Entwicklung von Amerika, in welchen sie zu oft missverstanden und voreingenommen beleidigt werden.

    Sehr geehrte Die Ratsherren,


    für gewöhnlich bin ich eher stiller Zuhörer, aber ich fühle mich besonders durch Robins Aussagen dazu bewegt, einige eurer Aussagen zu kritisieren. Vorweg: ich kann in vollsten Maßen nachvollziehen, dass ihr so kurz nach der Wahl Trumps emotional aufgebraust ward, aber gerade von euch beiden hatte ich ein neutraleres Herangehen an dieses Ergebnis erwartet.



    Zitat von Robin -- "Mir fällt's da wirklich schwer in irgendeiner Art und Weise zu argumentieren, weil das ist so als wenn du mir einfach 'nen Rechtsradikalen [...] vorsetzt und [sagst:] "Erklär mir mal, warum der extrem ist, warum seine Ansichten nicht rational erklärbar und gut sind." Wo ich so denk: "[...] Denk doch mal für drei Sekunden selbst nach."
    Das "Denk doch mal selbst nach"-Argument verwendest du später ein weiteres Mal. Um in einer Diskussion glaubhaft zu wirken, muss man sich auch trivialer Argumente bedienen können. Jemandem zu sagen "Denk doch mal selbst nach" ist beleidigend, da du damit 1. der Person vorwirfst, ihre Behauptung sei idiotisch und ihr das Gefühl vermittelst, die selbst sei es auch, und 2. den Eindruck machst, dir fiele selbst kein Konterargument ein und du versuchest mit diesem schwachen Vernunftargument die Behauptung zu umgehen.


    Darauf sagt Robin, er wüsste nicht, wo er Anfangen sollte zu argumentieren, wenn alles, was ein Mensch sage, täte und wofür er stünde zutiefst verachtenswert und gegen jede moralische Grundvorstellungen sei.
    Wenn das bei Trump der Fall wäre, wäre er nicht zum Präsidenten gewählt worden. Ted Cruz wäre ein besseres und eher nachvollziehbareres Beispiel, da er offen rechtsradikal ist. Donald Trump ist Visionär und, wie ihr richtig festgestellt habt, ging es vielen Leuten mit ihrer Stimme für Trump darum, das "System" zu schütteln. Sie sehen es wie eine festgefahrene Kreuzung, bei der kein Auto mehr weiterfahren kann und alle hupen, während Trump ankündigt mit einem Bagger alles einmal wegzuräumen und neu zu bebauen. Das ist auch der Grund, warum Brexit geschah. Viel Unsicherheit, klar, aber auch die Vorstellung, dass sich etwas ändert. Dass das Geld, das an die EU abgetreten wird, wieder in englische Kasse fließt. Dass Restriktionen auf dem europäischen Binnenmarkt neu verhandelt werden können.
    Jeder, der Trump wählte, hat damit keine Meinung getroffen, sondern sein gesellschaftliches Todesurteil unterzeichnet. Wehe dem, der eine Meinung hat, die nicht die gesellschaftlichen Normen deckt. Solche Leute werden heutzutage ausgelacht, verspottet und beleidigt. Aber das ändert sich zunehmend, weil die Leute wieder den Mut bekommen ihre Meinung auszusprechen und zu vertreten. Weil sie merken, da sind noch andere, die so denken. Und die Menschen sind nicht aus dem Nichts erschienen. Diese Menschen waren schon vor 5 Jahren da, und auch vor 10.
    Es ging vielen Amerikanern bei der Wahl Trumps nicht um eine Mauer an der mexikanischen Grenze, das Verbot der Einreise von Muslimen und die Einstampfung des Pariser Klimaabkommens, sondern unter anderem um eine Verbesserung des Bruttoinlandprodukts und dem Schutz vor Terrorismus. Ihre gedanklichen Ansätze an diese Themen sind anders als unsere und darum hilft es auch nur, dem mit Argumenten entgegenzutreten.
    Es fällt dir schwer einem Menschen wie Donald Trump argumentativ zu begegnen? Dann solltest du üben, das zu können. Denn Donald Trump ist nicht der Teufel, der durch Schmiererei und Hinterlist zum Präsidenten wurde. Er ist die Reflexion derer, die ihn gewählt haben und unterstützen. Und das Einzige, das verhindern kann, dass so ein Mensch irgendwann einmal über unsere Rechte entscheidet, ist den Leuten zuzuhören, und sich kritisch mit ihren Ansichten auseinanderzusetzen.


    Mats erwähnt, dass er nicht verstünde, warum eine Frau einen Menschen wählt, der so sexistisch ist, wie Donald Trump.
    Diese Frauen haben Trump nicht gewählt, weil er ein Sexist ist. Sie haben sich für Trump entschieden OBWOHL er Sexist ist. Wenn du eine Partei wählst, stimmst du grundsätzlich allem zu, was diese Partei vertritt? Und hieltest du es für eine nachvollziehbare Konsequenz wenn man dich an den Pranger stellen würde, weil die Partei sich für etwas einsetzen will, was im Widerspruch zu einer deiner Meinungen stünde? Die Frauen, die für Trump stimmten, haben abgewogen, ob es ihnen wichtiger ist, dass Trump nicht für Gleichheit steht, und haben sich für das entschieden, was sie von Trump ansprach.


    Dann spricht Robin an, die Demokraten, die nicht für Clinton stimmten, und dadurch auf ihre Weise gegen das "System" gingen, gehörten im Grunde zu den Leuten, denen der Schutz von Minderheiten auch egal sei.
    Diese Menschen haben die gleiche Entscheidung getroffen, die auch die Leute getroffen hatten, die Trump wählten. Und sicherlich haben viele von diesen Demokraten auch ein schlechtes Gewissen, dass jetzt jemand im Januar ins Weiße Haus geht, der das absolute Gegenbeispiel ihrer Werte und Normvorstellungen ist. Und das nur, weil sie weder mit Clinton noch Trump zufrieden waren. Du wirfst ihnen für ihre Meinung die Mitschuld am Sieg Trumps vor, weil diese Leute nicht für eine Person stimmten, damit nicht eine schlimmere Person Präsident wird. Das Ergebnis war nicht abzusehen. Die meisten gingen davon aus, Clinton würde es eh schaffen. Nur, weil jetzt doch Trump gewonnen hat, seien die Schuld, die doch nicht für Clinton gestimmt hatten, und damit sich zum Wohle der Mehrheit ihrer eigenen Meinung entmündigt hätten, ganz nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel".
    Ich möchte es noch mal betonen: Die Mehrheit der Medien, befragten Bürger und Umfragen gingen davon aus, dass Clinton gewinnen würde. Das änderte sich erst allmählich in den letzten zwei Wochen vor der Wahl.




    Bei Weiterem, was ihr zu Trump und der Entwicklung des Rechtspopulismus im Westen erwähnt, finge ich jetzt stark mit Wiederholungen an, darum breche ich das etwas herab:


    Robin bezichtigt jeden, der Trump wählt als Rassisten, weil Trump selbst sich offen als Rassist hinstellt und Mats stellt darauf einen Vergleich mit AfD und deren Wählern her.
    Unter dieser Ansicht wäre jeder, der die CDU wählt, homophob, weil sie gegen die Ehe von Homosexuellen ist und in der Partei homophobe Politiker und Ansichten duldet. Ich käme hier im Grunde wieder auf das, was ich weiter oben zu Mats' Unverständnis zur Wahl von Frauen für Trump schrieb.


    Darauf revidiert Robin seine Meinung und verwendet statt "Rassisten" eine Beleidigung für Wähler von Trump oder AfD.
    Das bringt mich wieder auf den dritten Absatz zurück. Unter dem Mantel von "political correctness" jeden in eine Schublade zu stecken, der sich in irgendeiner Form entgegen der öffentlichen Meinung äußert, fördert nur weiter den Aufstieg von Parteien wie der AfD und des Rechtspopulismus im Allgemeinen. Wenn du jeden, der die AfD wählt, als verachtenswertes Arschloch bezeichnest, festigst du nur ihre Ansicht, da du ihnen das Gefühl gibst, du könntest ihnen argumentativ nicht weiter entgegentreten.


    Robin nennt etwas später Leute, die sich politisch mittig einstellen, mitschuldig am Auswuchs von Rassismus.
    Sind am Erfolg des Rechtspopulismus nur "die anderen" schuld? Du machst zu keinem Zeitpunkt Eingeständnisse, obwohl linkspolitische Entscheidungen überhaupt erst die Idee eines neuen Ansatzes an Themen wie der Flüchtlingskrise oder Kontrolle durch (als Bürger) kaum beeinflussbarer Gremien auf EU-Ebene erzeugt haben, weil du all das für selbstverständlich hälst. Du verallgemeinerst jeden dieser Menschen (wie du etwas später erklärst, tust du das auch bewusst), auch wenn ich mir absolut sicher bin, dass du weißt, dass nicht jeder bewusst Homophobie unterstützt, der die CDU wählt, oder Antisemitismus, der die AfD wählt.


    Robin bezeichnet sich ein wenig später in dem Bezug als "meinugsstark", da er nicht auf Aussagen wie "Ey, der ist doch gar nicht rassistisch." eingehe, sondern wieder mit dem "Denk doch mal nach"-Argument abstempele und mit Links weiterleite.
    Wie wahrscheinlich hälst du es, dass du das zu jemandem sagst, der von den rassistischen Adern nichts weiß, da er noch relativ jung ist oder sich mit Politik im Allgemeinen nicht so stark auseinandersetzt wie du? Denn das Argument vorweg erzeugt den weiter oben genannten Eindruck, du könntest deine Gegenbehauptung nicht richtig stützen und würdest die Person schlicht, weil sie nicht deiner Meinung ist, stigmatisieren. Und das erzeugt sofort ein Skepsis gegenüber welcher Links auch immer du zur Stützung deiner Ansicht gibst.
    Dazu fällt mir ein vergleichbares Beispiel ein, von dem ehemaligen Klassenkamerad [?], von dem du vor einigen Folgen sprachst. Er gab einem AfD Account auf Facebook ein Like, was dir auffiel und worauf du ihn, nach deiner Erzählung, allerdings ruhig ansprachst und ihn darauf aufmerksam machtest, dass die AfD antisemitische Werte vertritt, worauf er sagte, ihm war nicht bewusst gewesen [!], das damit zu unterstützen.


    Alles, was darauf zu KuchenTV folgt, kann ich zumindest insofern, was die Aussage, dass der Herr realitätsfern agiert und ihm das Bewusstsein seiner Wirkung auf andere Menschen fehlt, unterschreiben.
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    tl;dr


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    Und Mats, du Idiot, das heißt doch "Da juckt es mir in den Fingern".



    Ich wollte das eigentlich nicht so lang werden lassen und noch eine Konklusion verfassen, aber ich muss morgen früh raus. :P

    Also, ich habe den Anfang vom neuen Podcast gehört und finde, FanFictions haben 'nen schlechten Ruf, da man da meist an diese 18+ Dinger denkt.
    Habe mal etwas anderes, wenn auch nicht ganz untypisches, zusammengeschustert.




    Die Treppe rauf fand er sich auf dem Dach wieder. Er schlug die Tür hinter sich zu, drehte den Schlüssel um und warf ihn vom Dach. Am anderen Ende stand Tom und blickte auf die Lichter der Fakeln von unten. Robin rannte zu ihm rüber, um einen Blick auf das Geschehen zu haben. Entsetzt sah er auf die Köpfe der Menschen hinab, die in das Gebäude gestürmt kamen. ,,Es ist nur eine Frage der Zeit bis die hier oben sind! ... Wieso geschieht das alles nur?" - ,,W̢ie̴so? ... Das ist deine Reak̸t̡ion auf d́a̧s? Ein ,,Wieso"?" Robin wendete seinen Kopf zu Tom: ,,Was meinst-", an Toms linker Backe erkannte Robin eine klaffende Wunde, aus der Blut floss. Tom blickte mit weit aufgerissenen Augen und leichtem Lächeln auf die Menschenmasse hinab. ,,Du f̛ra̢g͘st nach dem Wieso... Hm, ic͠h h̀a̢tte mehr erhofft. Eine B̧ekeǹnt́nis dazu, dass du irgęnd̀etwa͜s falsch gemacht hast, z̶um Bei̛spiel." Die Wunde wurde größer. Robin wich langsam ein paar Schritte zurück: ,,Was läuft hier? Was ist das?" Toms Blick lockerte sich und er drehte seinen Kopf zu Robin: ,,Es fehlt n̢i͡cht mehr viel. Gle͝ic̛h͜ s̷͘i̢n̷̴̢d҉͠͝ wir͏҉w҉͡͡͞ì̵̷́͡e̢̢d̷̵͟͡e̸͢r̴͢͝ g҉̸̸̡̛à̶̕ǹ͏҉̵̧z҉̨̀͝͡." Toms Haut fiel langsam von seinem Gesicht, der Blutstrom wurde stärker. ,,Das kann unmöglich echt sein." - ,,In męinen s̕i̕n̡n̕lich̕sten͘ Träumen hatte ich mir das g͞e̴w̵ü̵ns̴c̢ht; dass alles nur eine Illus̛ion̶ ist. Kein tieferer S͏i̡nn͠, e͘ín bloßer Streich oder etwas Ähnli͘ch̀es." Tom wendete sich ganz zu Robin und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Robin lief zur Tür, kriegte sie aber nicht mehr auf. ,,Wo willst du d̵e͏n̨n hin? Wieder rein? Selbst we̢nn̨ du da durch kämst, unt̛en würde man dich wah͞rsche̷i͡ǹlich mehr quälen als ich dic̷h͜ hier." Robin drehte sich rapide um und sah, wie Toms Fleisch anfing zu faulen, während es von seinem Körper fiel und wage, dünne Gliedmaßen aus dem restlichen Körper stiegen. ,,Was zum Teufel bist du?!" Robin drückte sich die Wand entlang, um den größtmöglichen Abstand zu haben. Die Kreatur brach in einer Blutlache zusammen. Nicht lange war es ruhig, dann kam ein kratzendes, leises Gelächter aus dem Haufen fauligen Fleisch, Blut und dürrer Gliedmaßen: ,,Robin, w̸arum͠ gesellst du dich nicht zu m̶ir͘? Meine alten Knochen k̢ö͞nnte̶n etwas Hilfe beim Aufstehen geb̨r͟àuchen͡." - ,,Das ist alles nicht echt. Das ist ein Traum oder ich halluziniere; so etwas wie das gibt es nicht!"
    Aus dem Fleischhaufen baute sich langsam eine Kreatur auf. Die dürren Beine wurden länger und länger. Ein Dutzend von ihnen stützten einen ovalen, von puslierenden Bändern übersäten Kopf, der sich schwerlich aufrichtete. Augen fehlten dem Wesen, dafür überzog der Mund den gesamten Vorderkopf. Robin stand mittlerweile am Rand des Dachs. Er blickte unter Schock auf das Bänder-Gestrüp aus dunkel-violetten Farben, während dieses sich versuchte zu orientieren. ,,Ich hatte g̴ehof͡f̢t, es würde dir sel͏ber̛ irgendwann auffallen. Tom̸ş unnatürliches Verhalten; die gànzen̛ Dinge, die dir dauernd g͝e͏scheh͞e̴n. Das wäre interessanter ge͝węsen̵." Die dumpfe, asthmatische Stimme dröhnte in Robins Kopf. Er kauerte sich in den äußersten Rand des Dachs und fragte angsterfüllt: ,,Was bist du?" Die Kreatur wendete sich zu Robin, blieb aber stehen: ,,F̸ǘr dich bin ich T̵o͜m. Oder eine arm̕e̢ Seele, der ȩtwas̢ fehlt." - ,,Du bist nicht Tom. Niemals." Die Kreatur lachte wieder mit ihrem kratzenden, leisem Lachen: ,,Nein, To̵m war zu seinem Un̕glü̷ck vor dir dran. A̧b͞e̵r du bist der L̨etzt͏e. Wenn ich mich a͠n de͜i̕n̛em Kopf labe, k͟a͟n̶n i̕ch u̕ns̵ w҉͡͠ie͘͝͠d̷̡e̛͠r̡͏ v̷̢̨͠ȩ̷͠͡͠r͞͏҉͟e̸͡i̸̡̕͡é̷͢ǹ͝. Ich̵ ͢b̡iń s͟chơn҉ ̨s̵o l͡ang̷e ͘h͝ie̶r̨, i̸c͜h w̕il̨̀l j͘͞e͞t͏z̴ţ̀̀ w͜͠i̸͜͢ę̷̸̨d̴͝͡͏e͝r̨̡̡̕͝ E̵҉̴ìn̨҉̨͡s̸͟͡ s̵̴̢͜e̶̸i̷̛͟͠͝n҉̸̧͞." Robin hob einen Stein vom Boden auf und warf ihn auf den Kopf des Wesens: ,,Komm nicht näher, ich wehre mich!" Die Kreatur setzte langsam ihre wackeligen Beine in Bewegung: ,,T͡om wusste es. Es f҉iel̸ ihm tatsächlich aùf̧. Er stellte m̛i̵ch̕, also Mats, ̕zu҉r Rede und hielt mi̴r̀ ein Messer ent͠g̕e͢ge͞n̛. Was glaubst d̀u҉, warum er dir nichts d́avo̸ņ sagte? Warum ͝h͟o͜lt̴e er keine Hilfe? Dąc̴h̡te er, er h͝ät̀t̷e alles unter ̨Kont͞ro͜ll͏e?" Die Gliedmaßen stellten sich neben Robin, welcher versuchte die Beine vom Dach zu stoßen, doch mit jeder Berührung des Körpers der Kreatur, durchkam ihn ein unnatürliches Gefühl von Ekel und machte ihn mehr und mehr bewegungsunfähig. Gleichzeitig war die Menschenmasse an der verschlossenen Tür angekommen und hämmerte gegen sie. Die Kreatur baute sich weiter vor Robin auf und umschlängelte ihn mit ihren dürren, langen Beinen. Robin versuchte zu schreien, doch seine Stimme war verstummt, sein Körper taub. Er sah gelähmt zu, wie die Kreatur ihr Maul öffnete und die dröhnende Stimme und Finsternis aus dem Inneren immer näher und näher kam. Das Klopfen an der Tür wurde lauter. Das Maul verschlang Robin allmählich und eine fürchterliche Dunkelheit umgab ihn. Das dröhnende Geräusch wurde lauter, eine verzerrte Stimme war zu hören: ,,M̵̶̛̀a̴̴̷̧͞k͟͞e̴҉̡ ̨͢ù͘s̵͜͠ ҉̕͜͠ẁ̴͜h͏̀ò̸̡͞l̛҉̡e̷̷ ̧̡̢̕a͞g̢̕͏͝a̴͘͘͝i̵̛͠ń̛̕͢͠." Das Klopfen kam wieder, jetzt ganz nah. Das Gefühl in seinem Körper war wieder da. Robin schreckte hoch, griff vor sich und drehte einen Schlüssel und um.
    Vor ihm stand Tom. ,,Warum sitzt'n da drin im Dunkeln? Hast du da gepennt?" - ,,Haaa, haaaaaaa!" Robin wischte seine Hände über Toms Gesicht: ,,Du bist echt, alles echt hier, es ist alles wieder absolut real." Tom griff Robins Hände und hielt sie nach unten: ,,Was ist denn mit dir los?" - ,,Ich schwöre, ich hatte gerade den gruseligsten Traum, den ein Mensch jemals haben könnte hatten sollen." - ,,Ja, schön, kannste mir bei Gelegenheit erzählen, jetzt muss ich aber mal echt dringend." Tom schaltete das Licht zur Toilette ein, schob Robin beiseite und schloss die Tür hinter sich.