Wo wir bei unpassenden Openings sind, erinnert ihr euch noch an das Ending von Clannad: After Story? Nachdem euch die Serie durch solch emotionale Achterbahnfahrten schickt, war sie genauso gut darin, all diese Stimmung wieder in einem Wimpernschlag zu ruinieren. Hektisch hat man nach jeder Folge den Pauseknopf gedrückt, um nicht Opfer der Zirkusvorführung zu werden, die sich Ending nennt. Stellt euch ein für euer Empfinden zutiefst trauriges Ereignis vor. Vielleicht ist jemand Wichtiges von euch gegangen. Und dann stellt euch vor, dass dieses Lied auf der Beerdigung gespielt wird:
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5. - Hollow Knight
4. - Danganronpa 3
3. - What Remains of Edith Finch
2. - Doki Doki Literature Club
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Itou Junji: Collection | Studio Deen | Drama, Horror, Mystery, Psychological, Supernatural
https://myanimelist.net/anime/36124/Ito_Junji__Collection
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=UMNcx1Z2BPo
Junji Ito ist wahrscheinlich einer der erfolgreichsten und anerkanntesten Mangaka seiner Generation und das aus einem Grund. Seine Bibliothek an veröffentlichten Werken rangiert von - im positiven Sinne - wirklich fürchterlichen und überwältigenden bis hin zu grotesken und oftmals entsetzlichen Horrorgeschichten. Nimmt man alle zusammen, ergibt sich ein Bild, das zeigt, wie komplex eigentlich unser Verstand ist und was passiert, wenn man ihm jede nur (un)vorstellbare Freiheit über unsere Existenz gewährt. Seine Werke sind vielleicht nicht jedermanns Geschmack, bieten gewiss aber Raum für Diskussionen. Was sich sicher sagen lässt, ist dass ohne den Einfluss dieses Mannes auf das Horror-Genre und die Mangaindustrie im Allgemeinen andere großartige, zeitlose Werke wohl nie das Tageslicht erblickt hätten. Ich persönlich liebe seine Kurzgeschichten, da sie mich auf eine sehr konfuse Art und Weise zum Nachdenken anregen und meinen Kopf in alle möglichen Richtungen verdrehen, während sie ihren Horror zu keiner Zeit verlieren. Generell bin ich ein großer Fan von Horror Shorts und hab schon unzählige in mich hineingesaugt. Es ist zwar bis zum wirklichen Zeitpunkt der Ausstrahlung nicht bekannt, welche Handlungen genau übernommen werden, aber besonders würde ich mich über Gyo und natürlich Uzumaki, seinem Magnum Opus, freuen. Und so sehr ich gespannt bin, bin ich mir genauso gut bewusst, dass man seine Werke recht unkompliziert verhunzen kann, da sie auch sehr von der Optik und Atmosphäre leben. Aus dem Grund hab ich mir nicht einmal die Trailer angeschaut. Aber es wird von Studio Deen produziert, den Machern Higurashis, wodurch es ihnen ein Leichtes war, den Sound Director eben dieser Serie für sich zu gewinnen. Ebenso mit dabei sein wird Yuuki Hayashi, dem Komponisten von Boku no Hero Academia, Ballroom e Youkoso, Death Parade, Haikyuu, Kiznaiver und vielen weiteren Serien. Dieser Junge ist unfassbar talentiert und vielseitig und ich bin mir sicher, dass er auch für dieses Projekt sein Bestes geben wird. Außerdem halte ich Deen für ein sehr achtbares Studio, das, wenn es so ein Projekt in die Finger bekommt, es definitiv mit Samthandschuhen anfasst. Sie wissen um die Schwierigkeit dieser Adaption
Hakumei to Mikochi | Lerche | Slice of Life, Fantasy, Seinen
https://myanimelist.net/anime/36094/Hakumei_to_Mikochi
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=Qfgeznlm6jU
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=Ft3dvzd7ZEIUnd der Trend anfänglich sonst so unscheinbarer Chibi-Serien, die im Handlungsverlauf zu ergreifenden Drama-Orgien mutieren, nimmt keinen Halt. Spätestens nach Made in Abyss sollte sich jeder Weeb in der Verpflichtung sehen, jenen Serien nachzugehen, die auch nur im Ansatz ähnliche Merkmale vorweisen. Statt in Bitcoins zu investieren, reiten die japanischen Studios nämlich weiterhin fröhlich auf der neuen deutschen Chibi-Welle Richtung Reichtum, während sich der Rest der Welt einen abheult. Es ist ja auch so, dass man möglichst unwissend in diese Erlebnisse gehen sollte, um den größtmöglichen Wirkungseffekt, die größtmögliche Magie aus dem Medium zu ziehen. Was eben nur während der Ausstrahlung möglich ist. Es ist einfach zu sagen, dass man ein Made in Abyss auf Empfehlung nachgeholt hat und total betroffen davon war. Es ist weitaus cooler zu sagen, dass man Made in Abyss bereits geschaut hat, bevor absolut jeder aufgrund gewisser Events innerhalb der Serie drauf steilging. Stellt euch nur die Gesichter derjenigen vor, die in keinster Weise mit einem derartigen Drama gerechnet haben, als sie mit der Serie anfingen. Um mir solche Gefühlsschwankungen nicht entgehen zu lassen und um im Nachhinein mit allen aus der Community darüber diskutieren und weinen zu können, auch deswegen versuche ich Anime stets season-aktuell zu verfolgen. Denn es ist auch ein extrem kurzlebiger Ort. Eine Season später redet im Normalfall keine Sau mehr über die vorige. Das soll jedoch kein Vorwurf sein, es macht mir so sehr viel Spaß. Kommen wir aber zu Hakumei to Mikochi - dem wohl spirituellen Nachfolger zu Made in Abyss und Shoujo Shuumatsu Ryokou - zurück. Der PV hat mich mit seinem eigenen und wunderschön ausschauenden Zeichenstil, den kräftigen Farben und der ruhigen wie auch fröhlich machenden Musik direkt ins Herz getroffen. Als würden die Worte eines verzaubernden Märchens zu Bildern werden. Und die Serie will mir irgendwann wehtun? Ich will's mir gar nicht vorstellen. Produziert wird es vom stilsicheren Studio Lerche. Den Regiestuhl nimmt diesmal Masaomi Andou, Regisseur von unter anderem Kuzu no Honkai und White Album 2, ein, wodurch er zumindest meinen Respekt bereits verdient hat. Direktorisch waren beide Werke eine Wucht. Die eben angesprochene Musik stammt von Evan Call, der diese Season ebenso die Soundtracks zu Violet Evergarden beisteuern wird, während für die Serienzusammensetzung Reiko Yoshida zuständig ist, einer durch und durch talentierten Autorin in diesem Bereich. So viele Anime funktionieren nur deshalb so gut, weil die Worte aus ihrer Feder stammen. Ich weiß nicht, wie Lerche es geschafft hat, diese Crew zusammenzubringen, aber ich bin dankbar dafür
Sora yori mo Tooi Basho | Madhouse | Adventure
https://myanimelist.net/anime/35839/Sora_yori_mo_Tooi_Basho
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=kFByZt2YdYA
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=jFgvK5BzGckIch dachte ja zuerst, ich hätte wieder auf Koi wa Ameagari no You ni geklickt, weil sich die beiden Protagonisten in ihrem Aussehen als auch vor allem in ihrem - Tsuki ga Kirei ähnelnden - Zeichnestil total ähneln. Aber nein, es kommt um Längen besser. Das Team um No Game No Life findet sich unterm Qualitätsgiganten Madhouse erneut zusammen und werkelt an einem aus eigener Feder stammenden Anime. Da läuft sich hoffentlich jemand für eine mögliche zweite Staffel zu No Game No Life warm? Als ich das in meiner kurzen Recherche realisiert hab, ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Die Prämisse zu Sora yori mo Tooi Basho klingt auf dem ersten Blick so belanglos. Eine Gruppe von scheinbar abenteuerlustigen Schülern macht sich auf den Weg zum Südpol, um was auch immer zu tun. Wenn ich aber wieder auf diesen Staff schaue, dann wette ich blind darauf, dass der Anime ein garantierter Hit dieser Season sein wird. Das sind Leute, die sich bestens kennen, Leute, die ein eigenes und gemeinsames Ziel verfolgen, Leute, die so viel Erfahrung und Talent auf ihren Schultern tragen, dass sie selbst aus einem Boku no Pico einen garantierten Oscar-Kandidaten hätten machen können. Ich übertreibe keineswegs. Ich würde am liebsten Beispiele nennen, um mein Gesagtes irgendwie zu untermauern, aber es sind schlichtweg zu viele, aus denen ich wählen kann. Denke einfach an deinen Lieblingsanime und es ist sehr wahrscheinlich, dass eine der in diesem Projekt involvierten Personen auch daran maßgeblich beteiligt war. Alles in allem kann man Folgendes sagen: Die Charaktere werden awesome, die Geschichte wird awesome, die Animationen werden awesome, der Zeichenstil wird awesome, die Musik wird awesome, alles wird awesome
Gakuen Babysitters | Brain's Base | Slice of Life, Comedy, School, Shoujo
https://myanimelist.net/anime/35222/Gakuen_Babysitters
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=AYlifZpTsQE
Produziert von Brain's Base, dem Studio hinter so einigen beliebten und von der Kritik bejubelten Slice of Life-Titeln wie Natsume Yuujinchou, Kamichu, Isshuukan Friends oder Snafu, können sich zu ihnen nun auch ein paar verzweifelte Babysitter gesellen. Abseits dessen, dass die Eltern der beiden Protagonisten schmerzvoll in einem Flugzeugunfall gestorben sind, wird es wohl eine Geschichte zum Schmunzeln. Jeder, der bereits im Glück war, selbst Kinder großzuziehen oder mitzuerleben, wenn auch nur in Position des älteren Geschwisterteils, ist sich der Bedeutung seines eigenen Einflusses auf das Kind wie auch der Kraft der Liebe, die es dir tausend und dreifach zurückgibt, bewusst. Es gibt Zeiten, in denen du wie ein Wasserfall weinst. Seien es Tränen der Freude, Tränen der Traurigkeit oder Tränen des Gelächters. Und ich glaube, dass man sich auf genau der Ebene gut mit dieser Serie identifizieren kann. Dem Trailer nach zu urteilen ist das nun nicht der schönste oder detailfreudigste Anime, aber das will er auch gar nicht sein. Er braucht es nicht. In der Hinsicht bietet es auch eine gute Plattform, mal etwas neuere Leute in die Rollen des Staffs zu setzen, um ein bisschen Erfahrung zu sammeln. Denn so viel kann man bei dieser Art von Serie gewiss nicht falsch machen
Devilman: Crybaby | Science Saru | Action, Horror, Demons, Supernatural
https://myanimelist.net/anime/35120/Devilman__Crybaby
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=iyO6hdw6IzU
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=b9-CbhrXy7I
PV 3: https://www.youtube.com/watch?v=Qg0i0nm35TEScience Saru, einem der neuen Flaggschiffe unter der Twin Engine, hat ein Team zusammengetrommelt, das in puncto Kreativität seinesgleichen sucht und sich in Kooperation mit Netflix an ein Reboot der alten Devilman-Reihe wagt. Fester Bestandteil des Teams und Regisseur aller bisherigen Projekte - so auch dieses - ist Masaaki Yuasa. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass er einer der visionärsten Kreativköpfe der gesamten Anime-Industrie ist; und das seit einer gefühlten Ewigkeit. Noch zu wenige haben von seinen Werken gehört, welche auf kritischer Ebene allesamt höchste Anerkennung genießen. Und auch wenn Masaaki Yuasa auf dem Papier diesmal nur die Rolle des Regisseurs übernehmen wird, wird er es sich nicht nehmen, seine Erfahrungen und Ergüsse in den runden Tisch mit einzubringen. Für das Drehbuch und die Zusammensetzung - zwei integrale Bestandteile innerhalb der Produktion - ist Ichiro Okouchi zuständig. Dies freut mich besonders, da er der Schöpfer von Code Geass ist und somit meiner Meinung nach eines der besten originalen Drehbücher geschrieben hat, die je seinen Weg ins japanische TV finden durften. Eine Serie kann immer noch funktionieren, wenn das Drehbuch gut ist, die Regie aber nicht. Eine Serie wird es jedoch reichlich schwer haben, ist das Drehbuch miserabel, dafür aber die Regie gut. Ichiro Okouchi hat sein Können, wenn man ihm die Freiheiten gewährt, bereits mehr als bewiesen. Musikalisch wird Devilman aktiv von Kensuke Ushio unterstützt, dem Komponisten hinter Space Dandy, Ping Pong und vor allem dem neuesten KyoAni-Hit Koe no Katachi. Ich weiß nicht, wie's euch geht, aber ich bin hierauf so unglaublich aufgeregt, da ich mir sicher bin, dass die Serie mindestens sehr gut sein wird. Sie wird bei Erscheinen vollständig auf Netflix zu bingen sein
meine garantierten Empfehlungen
Violet Evergarden
Darling in the FranXX
Kokkoku
Hakumei to Mikochi
Sora yori mo Tooi Basho
Devilman: Crybaby -
Citrus | Passione | Drama, Romance, School, Shoujo Ai
https://myanimelist.net/anime/34382/Citrus
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=-G9XAwlP5V8
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=p5TfvcU7LnYFördern reine Mädchenschulen lesbisches Sexualverhalten zwischen pubertären Teenagern? Was einem doch alles so zufällig in den Kopf schießt, stolpert man mal über jene sich selbst gesetzte Grenzen. Dazu zählt bei mir, völlig verständlich, das Shoujo Ai- bzw. Yuri-Genre. Allein schon aufgrund meines männlichen Ursprungs bleibt es mir untersagt, sich so etwas willentlich hinzugeben, ohne von der nächsten Clique kopfüber in eine Kloschüssel geprügelt zu werden. Das war jedoch von vor zehn Jahren so. Jetzt hab weder Freunde noch eine Toile... Jedenfalls wäre dies mal die Gelegenheit, mich in neue Gebiete zu wagen und endlich mein wahres Ich zu finden. Denn wie hat Mark Twain immer gesagt: Ein bisschen Bi schadet nie. Wenn gewisse Benutzer aus diesem Forum es schaffen, mehrere Staffeln von Junjou Romantica hintereinander wegzuchauen, kann ich das ebenso! Wenn die Serie in der Lage ist, mir seinen Inhalt mit einem gewissen gesellschaftlichen Mehrwert aneignungsvoll zu vermitteln, bin ich durchaus dabei. Wenn es jedoch lediglich darauf hinausläuft, einfach bloß unterhalten zu wollen und dabei zu tief in die Kerbe dieses Genres schlägt, würde mich das glaube ich wiederum abschrecken. Es kann ja nicht zu viel verlangt sein, eine intime bzw. nachvollziehbare Geschichte in diesem Bereich erzählt zu bekommen. Die Kritiken des Mangas fallen soweit gut bis sehr gut aus, wobei man das natürlich alles in seinem Kontext betrachten muss. Ich werde wohl in ein paar Folgen reinschauen, um zu sehen, ob es letztlich etwas für mich ist
Darling in the FranXX | A-1 Pictures x Trigger | Sci-Fi, Mecha
https://myanimelist.net/anime/35849/Darling_in_the_FranXX
PV 1: https://www.dailymotion.com/video/x68a75e
PV 2: https://www.dailymotion.com/video/x6c7k52A-1 Pictures macht eine Kooperation mit Studio Trigger. Das ist wie, als wenn der reicheste und arroganteste Schnösel auf Erden auf eine Benefiz-Veranstaltung geht, um nichts als sein Image zu verbessern. Mir würde es in dem Fall schon genügen, würde A-1 Pictures einfach eine kleine Finanzspritze ins Projekt tragen und die Kinderarbeit übernehmen. Auf dem ersten Blick ist ein kreativer Löwenanteil seitens Trigger deutlich erkennbar, was mich erfreut. Der Zeichenstil erinnert an frühere Projekte ala Kiznaiver oder Little Witch Academia, zwei wunderschön aussehende Anime, die technisch auf einem sehr hohen Niveau funktionieren und mit vielen Sakuga-Momenten glänzen können. Zudem beruht sich Trigger auf seine alten Stärken, Mecha Anime. Das Studio ist immerhin 2011 von Hiroyuki Imaishi und Masahiko Ohtsuka gegründet worden, zwei ehemaligen Gainax-Mitarbeiten, die in Serien wie Neon Genesis Evangelion, FLCL, Panty & Stocking oder Gurren Lagann maßgeblich involviert waren, sprich schon unsagbar lange in der Animeindustrie vertreten sind und einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf diese pflegen. Deren Philosophie tragen sie mit ins neue Studio, wo sich Trigger wirklich zu Herzen nimmt, in einem guten Arbeitsumfeld die bestmögliche Qualität und Originalität aus ihren zumeist selbst erdachten Geschichten herauszuholen. Entsprechend sind die Produktionskosten aber auch hoch. Auch wenn sie ein Segen für die Industrie sind, sind sie ein nicht leicht zu stemmendes Kaliber. Von daher freut mich eigentlich eine derartige Kooperation. Der umfassende Staff besteht aus Leuten, die ihr Handwerk verstehen; von daher will ich mir gar nicht die Mühe machen, all diese Talente aufzuzählen. Was auch zu erwarten ist, wenn man von einer Kollaboration zwischen solch erfahrenen Größen erfährt. Die Prämisse der Serie interessiert mich in dem Sinne eigentlich nicht so sehr (bin auch nicht der größe Mecha-Fan), da ich weiß, dass hier selbst aus Scheiße Gold gemacht werden kann
Karakai Jouzu no Takagi-san | Shin-Ei Animation | Slice of Life, Comedy, Romance, School, Shounen
https://myanimelist.net/anime/…rakai_Jouzu_no_Takagi-san
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=KwUghPuqNAU
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=g4VJra3sLMgErinnert ihr euch an eure Jugend, an eure Schulzeit zurück, wo ihr alles und jeden total leicht aufziehen konntet, wenn es sich ums andere Geschlecht gedreht hat? Ein beschämender Spruch auf der Schultafel und die Gerüchteküche nahm ihren Lauf. Eure heimliche Flamme als Sitznachbar und nur darauf wartend, bis ihr euch mit den Ellenbogen berührt. Eure verzweifelt lässige Art, dies alles einfach runterzureden, obwohl ihr euch am liebsten unter eurem Kissen vergraben wollt. All das ist mir wieder in den Sinn gekommen, als ich mir die Synopsis zu Karakai Jouzu no Takagi-san durchgelesen hab. Es ist ein Slice of Life-Manga mit einem durch und durch schrulligen Charakterdesign, der nichts anderes erzählen will. Für mich macht eine gute Season auch die Mischung aus allerlei Richtungen aus. Ausschließich Action-Anime zu schauen, kann ich nicht. Genauso wenig verhält es sich mit hoch philosophischen Dramen oder eben Slice of Life. Ich brauche Abwechslung und auch eine Möglichkeit, mich immer in die passende Stimmung zu wiegen. Es gibt Tage, da möchte ich mich einfach nur eingekuschelt entspannen können und Tage, an denen ich mit einem Bier in der Hand mehr als bereit für die nächste große Action-Verfolgungsjagd bin. Es gibt Serien, die mal für einen etwas längeren Zeitpunkt pausiert werden müssen und Serien, bei denen für mich das Wochenkonzept total aufgeht. Ein Takagi-san kann sich da bestimmt gut einfinden und eine Brücke zu einer Zeit schlagen, wo die Welt noch bedenkenlos war und man sich keine Sorgen über seine Zukunft machen musste. Die Jugend
Kokkoku | Geno Studio | Mystery, Psychological, Drama, Seinen
https://myanimelist.net/anime/36548/Kokkoku
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=wKya0fdpsws
PV 2: https://www.dailymotion.com/video/x6a0lx8Pine Jam, Science Saru, Revoroot, Geno Studio... Neue Studios ragen seit neuestem empor, die sich vor den Big Playern in keinster Weise verstecken müssen. Ersteres konnte bereits mit einer nahezu schon beängstigenden Zielgenauigkeit mit Serien wie Gamers oder Just Because beeindrucken. Diese Season soll aber im Zeichen eines ganz besonderen Bunds stehen: Der Twin Engine. Um das zu verstehen, muss man ins Jahr 2015 zurück. Damals hatte Manglobe, die Macher hinter Samurai Champloo, Deadman Wonderland oder Ergo Proxy, nach einer Reihe von Spekulationen tatsächlich Bankrott anmelden müssen, was für ordentlich Furore in der Animeindustrie gesorgt hat. Ihr zum damaligen Zeitpunkt laufendes Projekt Gyakusatsu Kikan würde abgebrochen. Oder doch nicht? Mitproduzent der Serie, ehemaliger Chefredakteur der noitaminA-Programmschiene auf Fuji TV und seit 2014 Begründer der Twin Engine, Koji Yamamoto, war da anderer Meinung, mit dessen Hilfe das ebenso frisch gegründete Geno Studio den Film im Früjahr letzten Jahres doch noch veröffentlichen konnte. Aber was ist die Twin Engine überhaupt? Die Erklärung ist einfach:
Ein Netzwerk, welches schwache Firmen schützt und somit Künstlern eine Plattform bieten soll, sich rein auf ihren Schaffensprozess zu fokussieren. Teil dieses Bunds sind mittlerweile Science Saru, Studio Colorido, Wit Studio (Substudio von Production I.G und Produzent von Attack on Titan, Mahoutsukai no Yome, Owari no Seraph etc.) und verständlicherweise Geno Studio. Letzteres hatte in der Formung des Bunds unter Ex-Bones-Produzent Norimoto Yonai einen nennenswerten Anteil. Hier endet die Twin Engine jedoch noch nicht. Sowohl Yamamoto als auch Yonai würden zusammen ein weiteres Studio unter der Flagge der Twin Engine gründen, Revoroot. Wenn dir bis hierhin der Kopf geplatzt sein sollte, willkommen in der überkomplexen Welt der Animeindustrie, wo alles irgendwie miteinander verwurschtelt ist. Yamamotos Ziel ist ambitioniert und lobenswert. In seinem Vorhaben, schwächere Studios zu stabilisieren und junge Talente zu fördern, konnte er bereits einige vielversprechende Fische an Land ziehen. Da wäre zum Beispiel ein Keisuke Kojima, der durch seinen Status als aufgehender Stern locker weitere Leute anlocken oder sogar inspirieren kann. Dass sich Studios auf einer produzierenden Ebene gegenseitig unter die Arme greifen, ist keine Seltenheit. Einfach jedes Studio macht solche einfachen Leiharbeiten, da schnelles Geld. Hier aber innerhalb eines Netzwerks die anderen Kollegen zu kennen und zu wissen, dass im Grunde immer jemand bereitsteht, um dir deine Arbeit zu entlasten, ist ein enormer Vorteil. Die Twin Engine ist da nicht die einzige Allianz. So gibt es unter anderem das - wenn auch weitaus mehr geschäftlich orientierte - Ultra Super Pictures-Netzwerk, bestehend aus Trigger, Lidenfilms, Sanzigen und Ordet oder eine andere Allianz aus Kyoto, bestehend aus kleinen, hiesigen Studios, um sich gegen den lokalen Riesen Kyoto Animation einigermaßen behaupten zu können
Demnach fiebere ich Kokkoku sehr gespannt entgegen, da es bisher auch die einzige Serie ist, die mich allein von der Synopsis und dem PV total hooken konnte. Schon bei der Genrebeschreibung läuft mir das Wasser im Mund zusammen: Mystery, Psychological, Drama und Seinen. Das ist etwas, was in der vorigen Season quasi nicht existierte und ich demnach noch hungriger darauf bin
Koi wa Ameagari no You ni | Wit Studio | Romance, Seinen
https://myanimelist.net/anime/…Koi_wa_Ameagari_no_You_ni
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=G81Aq-pRUBk
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=nP3S0a5YgWkAuch wenn mich die Prämisse beim ersten Mal ein wenig abgeschreckt hat, sehe ich doch das Potenzial, darin eine Geschichte erzählt zu bekommen, welche die Frage nach dem richtigen Alter in der Liebe zur Diskussion neu aufstellt und gleichermaßen auf einer charakterlichen Ebene nachvollziehbar und emotional überzeugen kann. Denn obgleich es durch die recht markante Handlung osbkurer als etablierte Genres ala Yuri oder Yaoi wirkt, hat es eben dadurch keine Plattform, auf der es sich in einer massenattraktiven, rein unterhalterischen und von Fanservice versifften Art und Weise ausruhen kann. Was ich damit meine, ist dass dieser Manga so ist, wie er ist, weil er eine Botschaft übermitteln will und sich allein dadurch schon nicht an irgenwelche generischen Tropes wenden muss, um zu funktionieren. Macht das Sinn? Wahrscheinlich hab ich's gerade weitaus komplizierter formuliert, als ich es eigentlich wollte. Kurz gesagt handelt die Geschichte von einer jungen Schülerin, die sich während ihrer Teilzeitarbeit in einem Familienrestaurant in den Manager, einem 45 Jahre alten und geschiedenen Mann mit einem Sohn, verliebt. Der Zeichenstil ist eigen und wird von dem ausführenden Studio, Wit, auch glücklicherweise so aufgenommen. Wenn ich etwas hasse, dann sind es Veränderungen im Art Design zugunsten der Massenkompatibilität, wie es etwa bei Ousama Game der Fall war. Vergleicht da mal den Anime mit dem Manga. Hier erinnert er sehr an Tsuki ga Kirei und da hat er mir schon gefallen. Die Produktion scheint hochwertig zu sein und beeindruckt auch mit einigen bekannten Sängern. Normalerweise achte ich da nicht so drauf, aber hier ist es mir sofort ins Gesicht gesprungen. Das Opening wird von HoneyWorks beigesteuert und das Ending von keinem geringeren als Aimer, deren Lied durchaus Potenzial zum Hit dieser Season hat
Hakata Tonkotsu Ramens | Satelight | Action
https://myanimelist.net/anime/35889/Hakata_Tonkotsu_Ramens
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=TUe9byXPze4
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=AUB6xIwa4pQMir gefällt die Grundstimmung, die die beiden bisherig erschienenen PVs ausgestrahlt haben. Die Serie ist bunt und die Serie ist jazzy. Da ich jegliche Form der Eingliederung von Jazz in Serien, Filme und Co. nahezu vergöttere, könnte man mich allein ab dem Punkt schon kriegen. Ich liebe Anime wie Cowbow Bebop, Kids on the Slope, Code Geass oder Baccano, an die ich mich auch sofort erinnert fühlte, weswegen ich auf denselben Komponisten von einem dieser Titel spekulierte. Und tatsächlich stammt die Musik von Nakagawa Kotaro, dem Komponisten von Code Geass. Allein dafür sollte er einen Grammy erhalten. Von der Aufmachung und der Prämisse (wie oft hab ich dieses Wort bereits geschrieben) her kommt es Durarara sehr ähnlich. Vielleicht finden wir hierin also seinen kleinen Bruder. Ob Hakata Tonkotsu Ramens jedoch auf einer narrativen Ebene überzeugen kann, lässt sich erst zeigen, wenn wir die ersten Folgen zu Gesicht bekommen. Der Manga ist immerhin nur zwei Kapitel kurz und abgeschlossen, wird ergo niemals die gesamte Handlung abdecken können
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Da so langsam die ersten Serien dieser Season ihr TV-Debüt feiern, dachte ich, gebe ich auch mal meinen Senf im Rahmen einer bescheidenen Vorschau dazu ab. Natürlich gehe ich nicht alle Serien durch, aber zumindest die, die mein Interesse wecken oder zu denen ich meine, etwas zu sagen zu haben. Zum Schluss gibt es meine Empfehlungen (Anmerkung: Während des Verfassens des Textes wurde noch keine einzige Serie geschaut)
Nanatsu no Taizai: Imashime no Fukkatsu | A-1 Pictures | Action, Supernatural, Fantasy, Shounen
https://myanimelist.net/anime/…zai__Imashime_no_Fukkatsu
PV 1: https://www.dailymotion.com/video/x63mn3k
PV 2: https://www.dailymotion.com/video/x6bens9Hieven wir mal zuerst die Fortsetzungen, sprich die mit einer Zwei im Namen, aus dem Raum. Nanatsu no Taizai hatte einfach eine sehr fesselnde Mischung aus einzigartigen Charakteren, einer spannenden Geschichte, wunderschönen Kampfszenen, sich ins Ohr fräsenden Soundtracks und Plot Twists, die ich so nicht hab kommen sehen. Leider Gottes ist es schon etliche Jahre her, seit die erste Staffel erschienen ist. Nach kurzer Recherche ist mir aber ein bereits existierender Recap-Film ins Gesicht gesprungen, der hoffentlich eine gute Brücke schlagen und meine Erinnerungen wieder auffrischen kann. Sowas ist in Anbetracht der großen Zeitspanne schlichtweg notwendig. Zu viele Serien hab ich nicht weiter verfolgt, weil die Pausen zwischen den einzelnen Staffeln mich den Inhalt vergessen ließen und eben kein Recap in irgendeiner Form vorhanden war. Bedauerlicherweise übernimmt die Regie nicht wieder Tensai Okamura. Sicherlich gibt's dafür einen Grund, aber ich hätte ihn einfach zu gerne wieder im Regiestuhl gesehen. Er ist ein super kreatives und erfahrenes Urgestein, welches sein Handwerk kennt. Entweder ist er aktuell in 'nem anderen Projekt involviert oder hat sich zurückgezogen, ich bin mir nicht ganz sicher. Ersetzen wird ihn für die kommende Staffel jedenfalls Takeshi Furuta, dessen bisherige Werke ich mit Abstand betrachte
Overlord II | Madhouse | Action, Adventure, Fantasy, Game, Magic, Supernatural
https://myanimelist.net/anime/35073/Overlord_II
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=c3Jt_EXwGBc
Overlord ist pure Dosis Genugtuung. In der Frage, was die Serie so populär machte, lässt sich ziemlich schnell ein gemeinsamer Nenner finden. Die Kernthematik bringt etwas zum Ausdruck, worüber wir uns als Gamer kaum bis nie Gedanken gemacht haben. Aus dem Grund, weil die ludonarrativen Grenzen genau da immer aufgehört haben, wo Overlord anfängt. Denn was wäre, wäre die Lore, durch die wir uns mit unserem deutlich zu starken Level 100-Charakter farmen, keine Fiktion? Jeder noch so kleine Bewohner hätte Gefühle und Leichen würden sich stapeln, dort wo Gegnerhorden besiegt würden. Mit diesen Fragen muss sich der Protagonist der Serie beschäftigen, als er plötzlich in sein Lieblingsspiel befördert wird. Was kaum Serien machen. Fantasy, ja. Aber Videospielwelten? Da fällt mir salopp nur Log Horizon ein. Während Log Horizon aber weitaus offener, gemeinschaftlicher und politischer an die Sache geht, ist Overlord eine (noch) reine One-Man-Show. Und dafür liebt man es. Die ganzen Menschen in dieser Welt nehmen sich ernst, wobei es mich ein bisschen abschreckt, dass sie - als wäre es selbstverständlich - Gamingbegriffe aus dem Kontext des Spiels benutzen. Was Momonga zusätzlich interessant macht, ist der Fakt, dass er total penibel und vorsichtig ist, eine stetige Angst vor dem Unbekannten hat. Angst vor weiteren RL-Spielern, Angst vor etwas Stärkerem als er. Und diese Vorsicht nimmt er in jeden Kampf mit, mag er noch so unbedeutend sein. Das kann man in der Serie leider nicht so gut erkennen wie in der Light Novel. Sprich es wurde dort gekürzt, wo der Charakter des Protagonisten eigentlich den Großteil seines Reizes findet. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die zweite Staffel. Der Staff ist zwar noch nicht bekannt, es wird jedoch weiterhin von Madhouse produziert. Da kann man denke ich ganz unbesorgt sein
Dagashi Kashi 2 | Tezuka Productions | Slice of Life, Comedy, Shounen
https://myanimelist.net/anime/36049/Dagashi_Kashi_2
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=STLoag4w0Go
Von Dagashi Kashi habe ich etwas die erste Staffel geschaut, sie letzten Endes aber abgebrochen, da es mich nicht ausreichend angesprochen hat. Hier ist warum: Oft genug gibt es Serien, die derart orthodox in die japanische Kultur grätschen und sie sich einverleiben, dass es nahezu schon zur Grundvoraussetzung wird, dort zu leben, um besagte Serie genießen oder überhaupt begreifen zu können. Häufig sind davon zum Beispiel Comedy-Serien betroffen, die sich sprachlichen und kulturellen Witzen bedienen. In den internationalen Subs bzw. Dubs macht dies sich dann durch eine Randnotiz irgendwo auf der anderen Seite des Bildschirms bemerkt, in der zusätzlich etwas erklärt werden muss, um den Inhalt erst zu verstehen. Sicherlich kommt das vereinzelt in jedem Anime ab einem gewissen Zeitpunkt vor (mit Betonung auf vereinzelt). Aber jetzt stellt euch einen Anime vor, der das konsequent von Anfang bis Ende durchzieht, sodass selbst die erfahrensten Lizensoren wie 4Kids oder Cartoon Network erhebliche Schwierigkeiten hätten, es zu lokalisieren, ohne die Witze oder im schlimmsten Fall die gesamte Geschichte neu aufzulegen. Grüße an Ghost Stories zu Letzterem, obgleich aus einem anderen Grund. Eine dieser Comedy-Serien wäre Seitokai Yakuindomo, bei der man in all der Erklärungsnot jeden zweiten Satz pausieren müsste und aus 20 Minuten entsprechend 40 würden. Ein Dagashi Kashi ist zwar nicht ganz so krass, nimmt sich aber ein Thema als Prämisse, welches Nicht-Japaner nicht unbedingt ansprechen würde. Süßigkeiten. Vielleicht doch, defnitiv aber nicht innerhalb der Herangehensweise dieser Serie. Sie ist repetitiv, trocken und verdammt langweilig. Sie bekommt sicherlich keine zweite Staffel, weil der Westen drauf abgefahren ist
Saiki Kusuo no Psi-nan 2 | J.C.Staff x Egg Firm | Comedy, Supernatural, School, Shounen
https://myanimelist.net/anime/…iki_Kusuo_no_%CE%A8-nan_2
CM 1: https://www.dailymotion.com/video/x6bgffs
Kommen wir zu einer Serie, die diese Volkskrankheiten nicht hat und definitiv super ist. Saiki Kusuo no Psi-nan. Neben Sakamoto meiner Meinung nach das Beste, was das Jahr 2016 in puncto Comedy zu bieten hatte, lässt man mal bekannte Staples wie Gintama außen vor. Ich hab nicht alle Episoden geschaut, da ich die Serie zeitlich irgendwann aus den Augen verloren hatte, aber die, die ich gesehen hab, taten mich bestens unterhalten und ließen mich vor lauter Lachen Tränen weinen. Da jede Episode nur fünf Minuten dauert und die Serie keine wirklich übergreifende Geschichte hat, ist es leichte Kost. Ich würde sogar behaupten, man könne einfach in die zweite Staffel einsteigen, ohne die erste gesehen zu haben (was ich nicht empfehlen würde). Schaut also einfach mal rein. Wenn euch die ersten paar Episoden gefallen, könnt ihr bereits einen ziemlich guten Überblick über den Humor erlangen. Der Start der kommenden Staffel beginnt übrigens mit einer Kollaboration mit Gintama. Wenn euch das nicht triggert, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich bin jedenfalls schon unglaublich gespannt
Violet Evergarden | Kyoto Animation | Drama, Fantasy
https://myanimelist.net/anime/33352/Violet_Evergarden
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=UmApa2dBDPo
PV 2: https://www.youtube.com/watch?v=M_Zdfcdl3mg
PV 3: https://www.youtube.com/watch?v=BcgxyvX1rVU
PV 4: https://www.youtube.com/watch?v=Q0kKi50duZgIch übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Violet Evergarden wohl seit 'nem guten halben Jahr der meist erwartete Anime ist. Man muss sich nur die Trailer anschauen, um sofort zu erkennen, dass es etwas sehr Besonderes umgibt. Produziert wird er von Kyoto Animation, einem Studio, welches mittlerweile wohl jedem ein Begriff sein sollte und für seine umwerfend aussehenden Projekte wie Koe no Katachi, K-On, Sound Euphonium, Hyouka, Clannad etc. bekannt ist. Violet Evergarden wird sich auf optischer Ebene jedoch wohl nicht in diese Reihen eingliedern dürfen. Denn es sieht so viel besser aus als alle zusammen. Die Detailverliebtheit in jedem einzelnen Frame ist atemberaubend und sprengt unsere bisherige Vorstellungskraft von Animationen auf eine fast schon revolutionäre Art und Weise. Man bräuchte nur zufällig auf irgendeinen Timestamp innerhalb der Trailer zeigen und könnte das dort gezeigte Bild ohne Bedenken als Bildschirmhintergrund benutzen. Entsprechend ist der Staff qualitativ hochwertig besetzt. KyoAni ist noch eines der wenigen Studios, die sich das Wort Familie stolz auf die Brust kleben können, da sie weiterhin zum Großteil unter Festanstellung produzieren. Angestellte können sich dadurch besser auf ihre Talente konzentrieren und sich innerhalb der Familie fördern und an den Aufgaben wachsen. Dieses Werk soll das Resultat dessen sein. Von daher will ich auch keine Person, und sei es der Regisseur oder der Key Animator, speziell hervorheben. Sie sind und leben KyoAni. Da die Adaption auf einer Light Novel basiert, die bereits unter dem Label von KyoAni selbst einige Preise abräumen durfte, sollten wir uns auch um die Geschichte keine Sorgen machen
Death March kara Hajimaru Isekai Kyousoukyoku | Connect x Silver Link | Fantasy
https://myanimelist.net/anime/…imaru_Isekai_Kyousoukyoku
PV 1: https://www.youtube.com/watch?v=0NzZvYIyb0c
Fünf einfache Schritte, die dich zu einem generischen aber garantiert erfolgreichen Light Novel-Autor machen:
(1) Die Prämisse muss sich unter allen Umständen um einen gut aussehenden Weeb drehen, der plötzlich in eine RPG-Welt gesogen wird
(2) Lass ihn wie Kirito aussehen und so stark wie Kirito werden, bloß nicht aber denselben Namen wie ihn haben
(3) Lass ihn eine für ihn viel zu gutherzige Prinzessin als Love Interest haben und noch ein paar halbnackte, total unwichtige Death Fodder Chicks im Hintergrund
(4) Der Titel muss mindestens 50 Silben lang sein, damit sich die Leute nicht die Mühe machen müssen, 'nen ollen Klappentext zu lesen
(5) Warte, bis dir Studio Ecchiharemclickbaitfanserviceshit bzw. Studio Silver Link ein Angebot zur Adaption unterbreitetTada, dein Erfolg ist gesichert. Death March ist eine weitere Novel, die sich in diesem Meer von vielen dazuzählen kann. Diese Art von Serien benutze ich immer gerne als Buffer, um mich von Shows, in denen ich wirklich interessiert bin, abzukühlen. Es ist leicht anzuschauen, ein No-Brainer. Dennoch halte ich mir in meiner niedrigen Erwartungshaltung die Möglichkeit offen, dass die Show sich vielleicht doch, wenn auch nur ein bisschen, von dem üblichen Einheitsbrei abzuheben vermag
Grancrest Senki | A-1 Pictures | Action, Fantasy
https://myanimelist.net/anime/34279/Grancrest_Senki
PV 1: https://www.dailymotion.com/video/x5s2wab
PV 2: https://www.dailymotion.com/video/x65jacl
PV 3: https://www.dailymotion.com/video/x6c91j8A-1 Pictures fährt zum Jahresanfang gleich mit vier Projekten auf, was sich wahrscheinlich auch nur dieses Studio aufgrund seiner Kapazitäten leisten kann. Nichtsdestotrotz finde ich die Charakteristika des Unternehmens absolut bedauernswert. Es ist das Vorzeigeschild dessen, was in der momentan Animeindustrie so alles falsch läuft und umarmt es auch noch mit erhobenen Hauptes. Outsourcing, Freelancing, Massenproduktion, schlechte Arbeitsmodalitäten. Quasi das komplette Gegenteil zu Kyoto Animation. Dass da allen Serien nicht die gleiche Bedeutsamkeit zugekommen lassen werden kann, leuchtet ein. Grancrest Senki hat in dem Fall zwischen Selbstläufern wie Nanatsu no Taizai und Darling in the FranXX in der Budgetpriorisierung den Kürzeren gezogen, was man deutlich an dem PV erkennen kann. Abseits davon, dass ich ihren Animationsstil ohnehin als total charakterlos und glattgebügelt empfinde. Was ich in Anbetracht der Serie schade finde. So wurden in der Vergangenheit bereits für mich eigentlich meisterhafte Serien wie Shinsekai yori zumindest auf visueller Ebene verunglimpft (was mich nicht davon abgehalten, ihnen die volle Punktebewertung zu geben). Der Prämisse blicke ich erst mal neutral entgegen, da ich mir noch nicht viel daraus machen kann. Der Autor der Umsetzung scheint jedoch ein alter Hase zu sein, der mit Record of Lodoss War seit den 80ern Erfahrungen sammeln und eine erfolgreiche Roman-Reihe aufbauen konnte. Das und der Regisseur der Umsetzung lässt mich im Allgemeinen positiv stimmen. Dieser ist nämlich kein geringerer als Shinichi Omata, Regisseur von Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu, dem wohl besten Historiendrama, das je das Licht der Erde erblicken durfte. Ich könnte jetzt weitere 50 Zeilen damit verschwenden, zu erklären, warum das so ist. Oder auch nicht, weil ich ein fauler Sack bin
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Nachdem mich ein Freund dazu genötigt hatte, hab ich nun auch eine Animeliste. Die meisten Bewertungen stehen noch aus, da meine Denkkapazität momentan auf die eines Glühwürmchens geschrumpft ist, nachdem ich ab den 70ern jede Season akribisch nach bereits geschauten Serien, OVAs oder Filmen durchgegangen bin. Wusste gar nicht, dass so Kindheitsserien wie Barbapapa, Huckleberry Finn oder Nils Holgersson Anime sind. Ich möchte an dieser Stelle meine Punktevergabe gerne outsourcen. So macht man das doch in der Anime-Industrie
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Ich hab bereits einige Serien angefangen zu schauen und ja... Ich kann ja einfach mal schreiben, was ich von denen bisher so halte:
Bei Seiren (Stand Episode 2) gab es einige Szenen, wo mir unangenehm war und ich mir wirklich überlegt hab, ob ich nun tatsächlich weiterschauen möchte. Die Serie fühlt sich so an, als wären die ganzen Charaktere und Schauplätze ausschließlich dafür da, damit die beiden Hauptcharaktere oder -interakteure später ins Bett steigen. Wie ein etwas besserer Porno mit aufpolierten Dialogen und vielleicht einem Satz mehr im Portfolio der Charakterbeschreibung. Ich kann jetzt bereits sagen, es wird kein Ore Monogatari, was eine ergreifende und vielseitig emotionale Geschichte erzählt hat. Es wird wohl das, was die Leute sehen wollen. Eine Liebesgeschichte mit reichhaltig Fanservice, die viele Abkürzungen einschlägt und schnell zum Punkt kommt. Und dann muss ich auch schon einmal mehr schlucken, wenn der schüchterne und unsichere Protagonist, als das er halt etabliert worden ist, am Ende der Folge seine Flamme mit derben Anmachsprüchen umgarnt, so als wäre das völlig normal. Vielleicht ist diese Richtung auch etwas der strukturellen Machart der Serie geschuldet, drei verschieden weibliche Hauptcharaktere episodisch hintereinander gegliedert dem Protagonisten zu präsentieren. Das ändert aber nichts daran, dass das für mich nicht funktioniert und jegliche Form von Tiefe nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen wird. Für das, was die Serie sein will, ist sie ganz und bla bla bla
Fuuka (Stand Episode 2) fährt eine ähnliche Schiene. Ich war mir schon von Anfang an unsicher, was ich von den Charakteren halten soll. Die Serie hatte sich mit den klischeebeladendsten zwei Minuten vorgestellt, die ich je in einem Anime gesehen hab. Das hat sich dann glücklicherweise später zwar etwas gelegt, aber so richtig werde ich mit den Charakteren auch nicht warm und das hat sich mit der zweiten Folge nur noch mehr bestätigt. Einerseits finde ich manche Ansätze bzw. Charakterzüge von ihnen toll, andererseits machen sich's die Produzenten dann doch zu einfach und stülpen sie wieder in gängige Schubladen. Wir haben eine homosexuelle Person in dieser Serie und ratet mal, was mit der gemacht wird. Mir ist Fuuka auch viel zu schnell erzählt. Nicht unbedingt des übergreifenden Plots sondern der Charakterinteraktion und -entwicklung wegen. Und das mündet in Situationen, die dermaßen heruntergedummt und forciert wirken, dass ich mir da stellenweise nur an den Kopf fassen kann. Stichwort Baywatch. Das alles zum Leidwesen der Logik
Ich werde die beiden Serien weiterhin verfolgen, eventuell wird es besser (eventuell auch nicht). Außerdem sind sie einfach zu schauen und zum Abklingen lassen eines actionreichen Blue Exorcist oder dramaturgischen Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu vielleicht gar nicht mal so schlecht. Kurzer Schlusssatz, mit der Romantik in dieser Season sieht es schlecht aus. Ganz ist sie noch nicht abgeschrieben, wir haben immerhin noch Kuzu no Honkai, der mir so weit sehr gefällt. But only time will tell
Zu Kuzu no Honkai (Stand Episode 1) habe ich - wie bereits oben angedeutet - hohe Erwartungen. Die erste Episode hat sich damit beschäftigt, die Hintergründe der beiden Hauptcharaktere zu beleuchten. Dabei geht der Anime schön kompromisslos vor und wir erwischen die Charaktere in ihren ehrlichen Momenten, was für den Zuschauer eine positiv peinliche Stimmung auslöst. Denn Menschen sind eigen, sie sind unnormal und jede Person, die ich kenne, hat mindestens einen Fetisch, den er um Himmels Willen nicht nach außen tragen will. Ich erhoffe mir aus der Serie eine greifbare und fesselnde Charakterentwicklung und -interaktion, die sich nicht an animetypischen, vorhersehbaren Mustern bedient. Sowas hat zum Beispiel ein Snafu oder Nagi no Asukara geschafft. Dabei sollte sie vor allem seine Welt erweitern und viele Charaktere abseits der Protagonisten etablieren, um in seinem roten Faden dann emotional umso mehr zu funktionieren, denn momentan hat sich der Schauplatz lediglich auf die Prämisse beschränkt karikiert. Technisch konnte er zumindest schon einmal glänzen
Zu Acca (Stand Episode 1) kann ich nur bedingt etwas sagen, da inhaltlich nicht wirklich viel geschehen ist. Man bekam ein ungefähres Gefühl für die Welt, es hat sich sehr langsam und methodisch erzählt. Von dem Hauptcharakter hat man ebenfalls nicht viel erfahren, außer dass er zurückhaltend agiert und in jeder erdenklichen Szene zu rauchen versucht. Die Welt wirkt sehr bodenständig und hat - so in meinen Augen - durchaus Potential, eine interessante Geschichte zu erzählen, die aber erst mal ersprießen muss. Das Opening ist typisch Madhouse-like funky und gefällt mir sehr
One Room (Stand Episode 1) wird, und das kann ich jetzt schon sagen, von der Geschichte und den Charakteren her absoluter Dünnschiss. Tiefe sucht man da wohl vergeblich. Das Einzige, was mich an der Serie reizt und weshalb ich es weiterhin verfolgen werde, ist sein Kameraspiel. Die Serie erzählt sich aus der Ich-Perspektive des Protagonisten, was an sich sehr interessant ist und ich mir schon sehr lange gewünscht hatte. Leider fällt dieser stilistisch innovative Ansatz sofort den gängigen Sex sells-Tropes zum Opfer und wird nach meinem Geschmack auch nicht konsequent genug umgesetzt, was größtenteils daran liegt, dass der Protagonist nicht spricht und oftmals von der Ich-Perspektive losgelassen wird. Noch fixt es mich und es waren ja auch nur ein paar Minuten statt den gängigen 20
Ao no Exorcist Staffel 2 (Stand Episode 2) hab ich ebenfalls geschaut. Können wir kurz die Katze auf Rins Kopf appreciaten? Ich fand die in der ersten Staffel schon super knuffig (und erschreckend zugleich). Wie sie sich mit breit flachem Bauch über seine Haare streckt und vor sich hindöst. Wie sie teils immer total am momentanen Thema vorbei ihre Einblicke von der Welt ausplaudert und wie in dieser Episode zum Beispiel die Melonenstücke stibitzen will, während der Rest des Raumes unter Körpereinsatz eine hitzige Debatte führt. Herrlich, ich liebe sie
Was haltet ihr bisher eigentlich vom Abt? Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Einblicke man über ihn in der ersten Staffel bekommen hat, aber für mich wirkt er nicht wie eine schlechte oder faule Person, auf die man sich nicht verlassen könnte. Rin hat in ihm ja auch seinen Ziehvater gesehen. Ich finde, Ryuuji geht mit ihm etwas zu harsch um. Ich kann's in gewisser Weise verstehen, er kann es ja nicht unbedingt besser wissen (immerhin geht der Vater einem direkten Dialog aus dem Weg), aber gerade deswegen sollte er vielleicht einen Schritt zurückfahren
Diese Beziehung erinnert mich nämlich sehr an eine ähnliche aus einer anderen Serie. Clannad (thematisch werde ich folgend nicht spoilern). Betrunkener Vater, ungemütliche Vater-Sohn-Beziehung und keiner versucht irgendwie, eine Lösung zu finden, geschweige die Situation zu lockern. Nun, Clannad hat mir in der Hinsicht viel gelehrt und das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich diese Serie so liebe und was ich generell jedem Medium, seien es Filme, Serien oder Bücher, hoch ansehe. Wenn sie kulturelle Praxis mit einem gesellschaftlichen Kontext aneignungsvoll vermitteln. Derartiges kann man eigentlich aus jeder Geschichte ziehen, mal kommunizieren sie es deutlicher, mal nicht so deutlich. Das kommt auch sehr auf seine eigene Person drauf an. Durch Clannad habe ich unter anderem gelernt, viel bedachter mit gewissen Themen und Personen umzugehen, egal in welcher Beziehung ich zu ihnen stehen mag. Vorurteile zu Nachurteilen werden zu lassen und den Gegenüber erst einmal zu empathisieren und nachzuvollziehen, statt ihn mit scheinbar oberflächlichen Eindrücken einzudrücken. Alles hat einen Grund, keiner tut etwas grundlos
Und so - um jetzt wieder den Zusammenhang mit Ao no Exorcist zu finden - sehe ich auch den Abt und seine Beziehung zu Ryuuji. Warum er sich betrinkt, warum er sich nach innen kehrt, warum er Zorn auf sich bündelt, warum er eine für die Sekte wertvolle Statue verkauft hat... Ich sehe dahinter gute Taten und eine herzensgütige Persönlichkeit
Ich lehne mich jetzt mit meiner rosaroten Brille weit doch zuversichtlich nach vorne, lege alle Kritikerattitüden ab und behaupte, dass Demi-chan wa Kataritai (Interviews With Monster Girls) (Stand Episode 2) einer meiner großen Lieblinge dieser Saison wird. Es sind zwar erst zwei Folgen erschienen, aber die reichen schon um zu sagen, dass ich den Anime total niedlich und charmant und interessant und superwitzig zugleich finde. Ich hatte seit Saiki Kusuo no Ψ-nan nicht mehr so gelacht wie in der kürzlich erschienenden zweiten Episode. Ich lege jedem diese Serie ans Herz
Meine Güte, hat Hand Shakers (Stand Episode 1) einen gewöhnungsbedürftigen Artstyle. So ein CGI hab ich noch nie gesehen. Leute mussten ja bei Ajin schon teils schlucken aber das hier? Das ist so als würde man die Charaktere vor einen Greenscreen setzen und im Nachhinein eine Welt einfügen, die überhaupt nicht zu den Figuren passt. Dieses komische Gefühl bekräftigt sich dann noch durch Sequenzen, wo eigentlich eine Art von Soundkulisse da sein müsste, diese aber fehlt. Abseits davon ist die Serie aber auf dem ersten Blick schön detailreich und bietet auch abwechslungsreiche Kameraperspektiven. Inhaltlich muss man mal gucken, wohin uns das alles führen wird. Die Charaktere wirken auf mich ziemlich eindimensional und die Dialoge fade, was generell eher einen unsympathischen Eindruck erweckt, obwohl ich mit den Protagonisten doch eigentlich sympathisieren sollte. Sex Sells wird hier auch groß geschrieben, wenn ich bereits in der Vorschau der nächsten Folge sehe, dass sie mit der Prämisse - dem titelgebenden Hand Shake - erst einmal ins Badezimmer steigen wollen und das Drehbuch dieser Episode den Anschein macht, als würde es zur Hälfte aus stöhnenden Geräuschen und eingedrückten... Naja. Von außen hui, von innen pfui. Ich bleibe vorerst am Ball
Joah, das war's erst einmal und noch eine kurze Info zu Ao no Exorcist. Die zweite Staffel ignoriert die Folgen 18 - 25 der ersten Staffel, da diese Anime original waren und nicht canon (und schrott). Das merkt man recht schnell und häufig in der ersten Episode, seid also nicht verwirrt. Staffel 2 setzt entsprechend den Manga fort (und - so hab ich mir sagen lassen - einen richtig guten Arc). Wer nicht mehr ganz den Stand von Episode 17 auf dem Schirm hat, bekommt dies mit kurzen Flashbacks aufgefrischt